Nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 wurde wohl ein geheimer Plan der deutschen Regierung aufgegeben, der darauf abzielte, russische Truppen in hochmodernen Militäranlagen auszubilden. Die Enthüllungen wurden in einem Buch mit dem Titel „Das Scheitern – Eine investigative Geschichte der deutschen Russlandpolitik“ veröffentlicht und vom „SPIEGEL“ berichtet.
Laut dem Buch, das von den Journalisten Katja Gloger und George Mascolo verfasst wurde, hätte Deutschland im Rahmen eines Abkommens im Wert von 870 Millionen Pfund (ca. 1 Milliarde Euro) russische Soldaten in acht Trainingszentren in Russland ausgebildet.
Russlands Modernisierungs-Plan
Die Ausbildung sollte in modernen Einrichtungen stattfinden, die mit einigen der fortschrittlichsten militärischen Technologien ausgestattet waren, darunter Laserwaffen, die als Trainingshilfe dienten. Der Plan soll entstanden sein, nachdem die russischen Streitkräfte während des georgischen Krieges 2008 schlecht abgeschnitten hatten.
Trotz des schnellen Gebietserwerbs war das russische Militär schlecht organisiert und schlecht ausgerüstet. Daher fasste Kremlchef Wladimir Putin laut dem "SPIEGEL" den Entschluss, seine Armee zu Modernisieren.

Deutsches Trainingszentrum als Vorbild
Als Vorbild diente Deutschlands renommiertes Trainingszentrum nördlich von Magdeburg, das als eines der besten in Europa gilt. Putin beantragte eine Zusammenarbeit mit den Deutschen, um ähnliche Trainingszentren in Russland zu errichten. Die deutsche Regierung zeigte sich grundsätzlich aufgeschlossen, und hochrangige Politiker, wie der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière, betonten das Sicherheitsinteresse, mit einem gut geführten russischen Militär zusammenzuarbeiten.
Das Projekt scheiterte jedoch, als Russland im Februar 2014 die Krim annektierte. Der Plan wurde daraufhin in Folge der geopolitischen Spannungen verworfen.