Nahtoderfahrung mit 16, Essstörung mit 20 – heute hilft Franciska anderen Frauen

Franciska Maria, heute 30, blickt auf ein Leben voller Extremerfahrungen zurück. Mit 16 Jahren erleidet sie plötzlich ein Leberversagen – und stirbt für sieben Minuten in den Armen ihrer Mutter, wie sie dem „Irish Independent“ erzählt. „Die Schmerzen waren unerträglich. Ich sagte zu meiner Mutter: ‚Ich glaube, ich werde sterben‘ – das war das Letzte, woran ich mich erinnere.“

Nahtoderfahrung mit Folgen

Als Franciska ins Krankenhaus eingeliefert wird, können die Ärzte nur noch feststellen: Ihr Körper war ohne Sauerstoff, die Leber versagte vollständig. Eine klare Ursache finden sie bis heute nicht. Die Familie feiert den Tag ihrer Genesung inzwischen als „Tod-und-Wiedergeburt-Tag“. Doch die Zeit nach dem Klinikaufenthalt bringt neue Probleme: Durch Medikamente und die lange Krankheit verliert Franciska viel Gewicht – und rutscht in eine Essstörung.

„Damals aß ich kaum mehr als ein paar Oliven und Cracker am Tag“, erinnert sich Franciska. Der Druck durch Modeljobs verstärkt den Zwang, dünn zu bleiben. Die Folge: eine Magersucht, die ihren Körper erneut an die Grenzen bringt. Erst als sie von Modelagenturen wegen ihrer Figur abgelehnt wird, beginnt sie, das Schönheitsideal infrage zu stellen.

Franciska hilft Frauen mit Essstörungen

Die Wende kommt, als Franciska ihren heutigen Ehemann kennenlernt. „Er half mir, mich selbst zu lieben“, sagt sie. Statt weiter gegen ihren Körper zu kämpfen, beginnt sie, ihn zu stärken: 2021 absolviert sie eine Ausbildung zur Personaltrainerin und Ernährungsexpertin an der University College Dublin.

Heute lebt Franciska in Dublin und unterstützt Frauen mit Essstörungen oder Körperbild-Problemen. „Es reicht nicht, nur den Körper zu trainieren – auch der Geist muss heilen“, betont sie im Gespräch mit dem „Irish Independent“. Sie selbst habe gelernt, ihrem Körper dankbar zu sein: „Er hat so oft für mein Leben gekämpft.“