Warum Königin Camilla beim Papst Schwarz trägt, Charlène von Monaco sich aber in Weiß zeigen darf

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Königin Camilla besuchte jüngst den Pontifex im Vatikan und trug dabei Schwarz. Charlène von Monaco erschien allerdings in Weiß vor Papst Franziskus. Was ist der Unterschied?

Rom – An einer Papstaudienz teilzunehmen ist nicht nur ein bedeutendes Ereignis, sondern auch eine Gelegenheit, bei der Protokoll und Tradition eine zentrale Rolle spielen. Wenn Königin Camilla (77) oder Charlène von Monaco (47) Papst Franziskus (88) im Vatikan treffen, ist die Kleiderwahl mehr als nur eine Frage des Stils – sie ist zugleich Ausdruck von Respekt und Tradition, die einer Regel folgt.

Schwarze Kleidung ist für Königin Camilla vorgesehen: Zeichen der Achtung

Als Königin Camilla an der Seite König Charles III. (76) in Italien ihren 20. Hochzeitstag (9. April) feierte, durften sich die Jubilare über die besondere Ehre einer Papstaudienz freuen. Zunächst hatten die Ärzte des Papstes den Besuch zwar abgesagt, doch am 9. April ging es Papst Franziskus so gut, dass ein Zusammentreffen kurzfristig möglich war.

Als keine katholische Königin hielt sich Camilla bei ihrem Treffen mit Franziskus an die für sie geltende Kleiderordnung. Sie trug ein schwarzes Kleid, das den protokollarischen Vorgaben entsprach, die für solche Anlässe vorgesehen sind. Diese Entscheidung zeugt von Respekt vor den religiösen Gepflogenheiten und der Geschichte der katholischen Kirche.

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Warum hatte aber Charlène von Monaco das Recht, im Jahr 2016 in Weiß zu erscheinen und warum präsentierte sie sich im Juli 2022 dennoch in Schwarz vor dem Oberhaupt der katholischen Kirche, fragt sich da mancher Beobachter. Die Regel folgt dem „privilegio del bianco“ (italienisch für „Vorrecht des Weißen“) und beschreibt ein seltenes Privileg, das nur sieben Frauen derzeit weltweit genießen.

Das „Privilège du blanc“ (frz.) steht im Moment diesen katholischen royalen Damen zu

Nur sieben Frauen dürfen in Weiß vor den Papst treten. Alle anderen sollten der Tradition entsprechend ein schwarzes Kleid mit langen Ärmeln und langem Rock und einen schwarzen Schleier tragen. Ausnahmen sind die Königinnen von Italien, Belgien und Spanien, wie auch die Großherzogin von Luxemburg und die Prinzessinnen des Hauses von Savoyen wie hier namentlich aufgeführt.

Sophia von Griechenland (86)
Königin Letizia von Spanien
Königin Paola von Belgien (87)
Königin Mathilde von Belgien
Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg (69)
Marina, Prinzessin von Neapel (90)
Fürstin Charlène von Monaco

Charlène von Monaco darf frei zwischen Schwarz oder Weiß wählen

Diese Tradition erlaubt es katholischen Königinnen und Prinzessinnen, bei bestimmten päpstlichen Anlässen Weiß zu tragen. Historisch gesehen ist dieses Recht ein Zeichen der besonderen Beziehung zwischen dem Vatikan und den katholischen Monarchien. Frauen wie Charlène, Königin Mathilde von Belgien (52) und Königin Letizia (52) von Spanien gehören zu diesem exklusiven Kreis.

Bei ihrer jüngsten Italienreise zeigt Camilla sich schwarzer Kleidung, währen Charlène meist in Weiß, aber ebenfalls auch schon in Schwarz zur Audienz beim Pontifex kam (Fotomontage).
Bei ihrer jüngsten Italienreise zeigt Camilla sich schwarzer Kleidung, währen Charlène meist in Weiß (wie hier im Jahr 2016), aber auch schon in Schwarz zur Audienz beim Pontifex kam (Fotomontage). © IMAGO / ZUMA Press Wire & picture alliance/dpa/Vatican Media

Charlène von Monaco hat durch ihre Heirat mit Fürst Albert II. (67) und ihre Konversion zum Katholizismus das Recht erlangt, Weiß bei Papstaudienzen zu tragen. Sie machte von ihrem Recht gebrauch, erregte aber viel Aufmerksamkeit, als sie dennoch auf ihr Sonderrecht verzichtete: Bei ihrem letzten Besuch im Juli 2022 entschied sich die gebürtige Südafrikanerin nämlich für Schwarz. Da sie keine Erklärung äußerte, könnte sie die Wahl aufgrund von persönlicher Vorliebe oder auch aus diplomatischen Überlegungen getroffen haben.

Spekuliert wurde viel darüber. Womöglich ist die Tradition in den heutigen Monarchien auch etwas in die Jahre gekommen. Kleider werden, wie im britischen Königshaus unter Queen Elizabeth II. (96, † 2022) üblich, als nonverbale Kommunikationsform genutzt. Heute ist viel mehr möglich, als noch vor Jahren denkbar gewesen wäre. Trotzdem hat sich im britischen Königshaus etwa die uralte Tradition des Hüte-Tragens bis heute erhalten, andere Tabus, wie zum Beispiel das royale Selfie-Verbot, haben sich längst dem aktuellen Zeitgeist entsprechend angepasst. Verwendete Quellen: people.com, katholisch.de

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