Seit 20 Jahren sind die Frisinga-Fratzen unterwegs - und treiben ihr Unwesen nicht nur im Landkreis Freising
Die Frisinga Fratzen feiern mit dem 3. Perchtenlauf in Freising am 29. Dezember zusammen mit anderen Perchtengruppen ihr 20-jähriges Bestehen.
Freising – Die Perchtengruppe wurde 2002 durch „Buddy“ Werner Kinner mit Freunden gegründet. Der 20. Geburtstag wäre also schon 2022 angestanden - aber wegen Corona wurde seinerzeit aufs Feiern verzichtet.
Derzeit 20 Mitglieder
Die Gruppe besteht derzeit aus rund 20 Perchten und Krampussen sowie einigen Hexen. Und obwohl man sogar einige Nichtbayern aufgenommen hat, setzt man besonders auch auf den eigenen Nachwuchs. Der Beweis: Das jüngste Hexlein ist gerade einmal fünf Jahre alt.
Von Gewalt distanzieren
Wild und erschreckend sollen die Perchten nicht für die Zuschauer und Besucher von Perchtenläufen sein, sondern, so der Hintergrund der Perchtentradition, für die bösen Wintergeister. Durch lautes Glockengeräusch und die wummernden Landsknechtstrommeln sollen sie ausgetrieben werden, die Perchten sollen Glück, Fruchtbarkeit für Tier, Mensch und Feld bringen. „So hoch ein Percht springt, so fruchtbar wird das nächste Jahr“, heißt es. Weil die wilden Gesellen also im Grunde ein freundlicher Haufen sind, gehen die Frisinga Fratze bei ihren Auftritten besonders auch auf die Kinder ein: Die dürfen beim Umziehen zusehen, besonders mutige Kinder können sogar mal eine Maske aufsetzen. Und während des Auftrittes ist für die Kleinen am Wegesrand dann auch mal ein Blick hinter die Maske erlaubt! Denn: Die Frisinga Fratzen wollen sich ganz klar von gruseligen, blutigen Masken und körperlicher, wilder Gewalt - wie vor allem noch in den Gebirgsgegenden üblich - distanzieren. Sie hoffen vielmehr, dass durch ihre Auftritte auch bei den Zuschauern Lust auf eine Teilnahme geweckt wird. Jeder und jede ist herzlich willkommen, den einen oder anderen Auftritt als Gastläufer mitzuerleben.
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Der große Perchtenlauf
Der große Freisinger Perchtenlauf, für den Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher die Schirmherrschaft übernommen hat, findet am 29. Dezember ab 17.30 Uhr in der Oberen Hauptstraße statt. Für Verpflegung ist gesorgt. Es werden Gruppen aus Bayern und Österreich mit zirka 150 Perchten, Kramperln, Hexen und Engerln dabei sein. Möglich ist das alles nur durch die Unterstützung mehrerer Sponsoren. Ein möglicher Überschuss der Saison wird an eine gemeinnützige Organisation – bevorzugt in Freising – gespendet. 2023 war das der Verein Phönix in Freising.