Glasfaser: Neustart nach einem Jahr – bald ist ganz Iffeldorf versorgt

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Schnelles Internet: Der Glasfaser-Ausbau in Iffeldorf geht nun doch weiter. © Sina Schuldt

Die Telekom will ein Jahr nach dem Stopp nächste Woche den Glasfaser-Ausbau in Iffeldorf wieder aufnehmen und dieses Jahr damit fertig werden. Das teilte das Unternehmen der Gemeinde Iffeldorf mit. Noch vor einigen Wochen hatte es geheißen, dass ein Neustart der Arbeiten frühestens Ende 2025 zu erwarten ist.

„Das ist eine sehr gute Nachricht“, kommentierte der Iffeldorfer Bürgermeister Hans Lang (SPD) die Ankündigung der Telekom und des von ihr beauftragten Bauunternehmens, in der nächsten Woche die Bauarbeiten für den Glasfaserausbau wieder aufzunehmen. Außerdem wolle die Telekom bis Jahresende die Arbeiten beendet haben und ganz Iffeldorf versorgen, teilte Lang auf Nachfrage aus den Gesprächen mit. Dabei handelt es sich um jenen Breitbandausbau, den die Telekom im Ortsgebiet auf eigene Kosten tätigt. Er war im Frühjahr 2024 gestoppt worden, weil erst die Bauausführung schlampig war und dann die damalige Baufirma plötzlich verschwunden war.

Bürgermeister Lang hatte jüngst Gespräche mit der Telekom und der Baufirma geführt, bei denen ihm der Neustart angekündigt wurde. Beginnen soll der Ausbau mit der Hofmark. Dabei wird ein Hauptkabel vom Bahnübergang bei Unter㈠eurach entlang der Penzberger Straße bis in die Hofmark hinein verlegt, und zwar überwiegend in vorhandenen Leerrohren. Dafür brauche es nur ein paar Gruben, aber keine Längsgrabung, so Lang. Dies bedeute, dass es keine wesentlichen Verkehrsbehinderungen geben werde. Der Fall sein könnte dies lediglich bei den Arbeiten an den Knotenpunkten von Hofmark, Höhenrieder Weg und Osterseenstraße.

Weitere Arbeiten folgen an der Staltacher Straße bis zum Bahnhof, an der Osterseenstraße und im Viertel um die Alpenstraße. Den genauen Bauzeitenplan erwartet der Bürgermeister in diesen Tagen. Am Ende soll das gesamte Siedlungsgebiet abgedeckt sein.

Wichtig ist die Wiederaufnahme des Glasfaser-Ausbaus für die Gemeinde Iffeldorf noch aus einem anderen Grund. Sie hatte in der Vergangenheit einige dringliche Straßenbauprojekte zurückgestellt, um Straßen nicht zweimal aufzugraben. Die Straßensanierungen sollten im Anschluss an die Glasfaser-Arbeiten erfolgen. Dabei geht es zum einen um die Straße Hofmark im Ortskern, die für Fußgänger und Radfahrer sicherer werden soll. Außerdem muss dort die Fahrbahn dringend erneuert werden. Eine Sanierung steht auch an der Alpenstraße an. Ebenso soll in Verlängerung der Staltacher Straße bei der Bahnunterführung der Geh- und Radweg verlängert werden. Zu den Straßenprojekten an Hofmark, Staltacher Straße und Alpenstraße wollte die Gemeinde ursprünglich Anfang April eine eigene Bürgerversammlung abhalten. Sie wurde verschoben, weil noch bestimmte Eigentumsrechte zu klären waren. Bürgermeister Lang will sie nun vor den Sommerferien nachholen.

Arbeiten stoppten im Frühjahr 2024

Mehr als drei Jahre ist es her, dass sich die Unternehmen Telekom und Avacomm bei der Gemeinde Iffeldorf mit dem Wunsch gemeldet hatten, die letzte Etappe des Glasfaser-Ausbaus auf eigene Rechnung zu übernehmen. Im Dezember 2022 sprachen sich Iffeldorf, Seeshaupt, Antdorf und Habach in einer Erklärung („Letter of Intent“) für die Telekom aus. 2023 begannen die Arbeiten in Iffeldorf. Damals gab es jedoch schon bald Kritik an schlampiger Bauweise, offenen Baustellen und nicht ordentlich wieder hergerichteten Asphaltdecken. Im Frühjahr 2024 war dann Schluss. Die damalige Baufirma ging laut Telekom insolvent. Anfang dieses Jahr hieß es seitens der Telekom, dass der Ausbau Ende 2025 wieder starten soll, „wenn alles gut läuft“. So lange müssen die Iffeldorfer nun doch nicht warten.

Ausgenommen von diesem eigenwirtschaftlichem Breitbandausbau sind jene abgelegenen Grundstücke, die die Gemeinde über eine staatliche Förderung nach der Gigabit-Richtlinie anschließen will. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hieß es, dass es um 55 Adressen gehe. Die Kosten für diesen Glasfaser-Ausbau übernehmen der Bund zu 50 Prozent und das Land zu 40 Prozent. Die Gemeinde zahlt den Rest. Der Beschluss, das Auswahlverfahren für eine Firma zu starten, soll in einer der nächsten Sitzungen fallen.

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