Wegen Preisstreit mit Herstellern: Edeka nimmt beliebte Produkte aus dem Sortiment

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Edeka-Kunden müssen in Zukunft auf einige beliebte Baby-Produkte verzichten. Stattdessen werden diese bei Aldi Süd und Penny angeboten.

München – Die Erdbär GmbH, Produzent der „Freche Freunde“ Quetschbeutel, hat Edeka den Kampf angesagt. Nachdem der Babynahrungshersteller im Jahr 2023 mit Marktanteilsverlusten durch Preisstreitigkeiten mit dem Händler zu kämpfen hatte, will dieser sich nun bei Aldi Süd und Penny fest etablieren. Mit diesem Schritt sollen nicht nur Eltern und junge Familien von den Produkten überzeugt werden, sondern auch der Umsatz deutlich in den zweistelligen Bereich steigen.

Lage weiterhin angespannt: Beliebte Produkte wandern von Edeka zu Aldi und Penny

Bei der Supermarktkette Edeka ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Preisstreitigkeiten mit einigen Herstellern gekommen. So verlangte etwa Hersteller Mars höhere Preise, während die Edeka-Gruppe dies vehement ablehnte. Die Produkte der Erdbär GmbH wurden aus dem gleichen Grund ausgelistet. So verbannten Edeka und zwischenzeitlich auch Kaufland die Produkte des Unternehmens aus ihren Regalen. Hinzu kamen Lieferschwierigkeiten bei den Rohstoffen.

Zu den Produkten der Erdbär GmbH gehören:

  • Bio-Fruchtchips
  • Getrocknete Bio-Früchte
  • Bio-Knabberartikel
  • Bio-Fruchtgummis
  • Bio-Knusperriegel
  • Bio-Studentenfutter
  • Bio-Kinder-Snacks
  • Bio-Snackmischungen

Anna Brunstein, verantwortlich im Unternehmen für Marktstrategie und Portfolio Management, zufolge soll sich die Situation 2024 ändern. „Wir wollen wieder deutlich zweistellig zulegen“, erklärte sie dem Portal Lebensmittel Zeitung. Obwohl die Erdbär-Produkte wieder bei Kaufland erhältlich sind, bleibt die Lage bei Edeka weiterhin angespannt. Dementsprechend ist eine Rückkehr in naher Zukunft unwahrscheinlich. Laut Management ist Edeka in der Planung jedenfalls nicht vorgesehen.

Massive Umsatzverluste wegen Edeka: Beliebte Produkte bald bei Aldi und Penny verfügbar

Im Jahr 2023 verzeichnete die Erdbär GmbH einen marginalen Umsatzzuwachs von 1,5 Prozent auf 66 Millionen Euro. Um ihre Marktpräsenz zu erweitern, setzt das Unternehmen nun auf Aldi Süd und Penny. Der Discounter Lidl wird bereits seit 2019 beliefert. „Die Kategorie Baby- und Kleinkindnahrung hat im Discount an Bedeutung gewonnen“, so Brunstein. Doch auch Drogeriemärkte und Rewe hätten das Wachstum von Erdbär unterstützt, indem dort die Erlöse überproportional gestiegen sind.

Eine Reihe von beliebten Produkten werden bei Edeka aus dem Sortiment genommen. Kunden finden diese in Zukunft stattdessen bei Aldi und Penny.
Eine Reihe von beliebten Produkten werden bei Edeka aus dem Sortiment genommen. Kunden finden diese in Zukunft stattdessen bei Aldi und Penny. © Michael Gstettenbauer/Imago

„Wir wollen Wachstums- und Innovationstreiber bei Baby- und Kleinkindnahrung sein“, führte Brunstein aus und begründete in Anspielung auf die Preisstreitigkeiten mit Edeka: „In den vergangenen zwei Jahren wurden wir diesem Anspruch aus verschiedenen Gründen nicht gerecht.“ Erdbär-Produkte werden also vorerst nicht bei Edeka zu sehen sein. Fraglich ist, ob es bei der Marke Kellogg’s ebenso zu Umsatzeinbrüchen kommen wird. Edeka konnte sich auch in dem Fall nicht mit dem Hersteller einigen, weswegen die Produkte aus den Regalen flogen. (cln)

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