Studie deckt neuen Risikofaktor für Demenz auf – Herpes-Infektion hat enorme Auswirkung

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Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerungen sind mit Herpes infiziert. Einer neuen Studie zufolge erhöht dies das Risiko, an Demenz zu erkranken deutlich.

Uppsala – Demenz ist nach wie vor eine unheilbare Krankheit, an der allein in Deutschland über eine Million Menschen leiden. Entsprechend viel wird daran geforscht, um weitere Risikofaktoren zu identifizieren, die Früherkennung zu verbessern und in Zukunft eventuell eine wirksame Behandlung zu entwickeln. Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Uppsala hat nun in einer Studie einen weiteren Risikofaktor nachgewiesen: eine Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus (HSV). Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die das Virus in sich trugen, erkrankten deutlich häufiger an Demenz als diejenigen, die nicht infiziert waren.

Frau mit einem Herpes-Bläschen an der Lippe.
Erhöht Herpes das Risiko, an Demenz zu erkranken? Eine Studie sagt ja – und das sogar in signifikantem Ausmaß. © Batuhan Toker/IMAGO

Herpes-Infizierte hatten in der Studie ein deutlich erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken

Bereits im November 2023 präsentierte ein Forschungsteam der Columbia-Universität eine Studie, die einen Zusammenhang zwischen Herpes und Demenz nahelegte. Diese Theorie wurde nun durch die schwedische Studie weiter untermauert. Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die mit HSV infiziert waren, hatten ein doppelt so hohes Risiko, an Demenz zu erkranken.

Erika Vestin, die Hauptautorin der Studie, betonte in einer Pressemitteilung der Universität Uppsala: „Das Besondere an dieser Studie ist, dass die Teilnehmer ungefähr gleich alt sind, was die Ergebnisse noch zuverlässiger macht, da Altersunterschiede, die sonst mit der Entwicklung von Demenz in Verbindung gebracht werden, die Ergebnisse nicht verfälschen können“. Sie sieht in den Ergebnissen auch eine Möglichkeit für weitere Forschungen zu potenziellen Heilmitteln.

Das Herpes-Simplex-Virus

Insgesamt gibt es über 200 Herpesviren, von denen neun für den Menschen spezifisch sind. Das Herpes-Simplex-Virus (HSV) ist wohl das bekannteste von ihnen. Es tritt in zwei unterschiedlichen Typen auf: Typ 1 und Typ 2.

HSV Typ 1 (HSV-1) macht sich primär als Lippenbläschen bemerkbar. Es wird vor allem über den Speichel übertragen.
HSV Typ 2 (HSV-2) wird meist durch sexuellen Kontakt übertragen und ist die häufigste Ursache von Genitalherpes.

Grundsätzlich können jedoch beide Typen sowohl Lippen- als auch Genitalherpes auslösen. Es gibt weder eine wirksame Impfung noch ein Medikament zur Bekämpfung von HSV. Einmal infiziert, trägt man das Virus ein Leben lang in sich.

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Weitere Erforschung von Herpes als Demenz-Risikofaktor nötig

Vestin fügte hinzu: „Die Ergebnisse könnten die Demenzforschung weiter vorantreiben, um die Krankheit in einem frühen Stadium mit gängigen Anti-Herpes-Virus-Medikamenten zu behandeln oder die Krankheit zu verhindern, bevor sie auftritt“. Sie betonte jedoch auch, dass weitere Forschung notwendig sei, um zweifelsfrei zu bestätigen, dass eine HSV-Infektion ein Risikofaktor für Demenz ist.

Es gibt auch Dinge, die jeder selbst tun kann, um der Demenz vorzubeugen. Vor allem Frauen sollten sich um eine gute Prophylaxe kümmern, denn sie werden im Alter häufiger dement als Männer. (sp)

Die Redakteurin oder der Redakteur hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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