Komplexes Projekt soll Ende 2024 fertig sein: Neue Wohnungen und Geschäftsräume im Murnauer Zentrum
Schon seit ein paar Jahren klafft am Obermarkt in Murnau ein größeres Loch im Boden. Doch nun schreiten die Arbeiten an der Baustelle zügig voran. Ende des Jahres sollen die Wohn- und Geschäftsräume fertiggestellt und vermietet sein. Es ist ein Millionenprojekt.
Murnau – Ein Bagger mit Hebebühne steht am späten Donnerstagvormittag auf dem Areal. Auf dem Gefährt ist der Werbespruch einer Firma zu lesen: „Wir bauen für Sie!“ Ein paar Arbeiter sind zu sehen, allerlei Gerätschaften und Material prägen die Szenerie.
Schon seit ein paar Jahren läuft das Großprojekt am Murnauer Obermarkt. Der Bauausschuss hatte sich bereits 2017 mit einem Vorbescheidsantrag befasst. „Im Vorderhaus mit den Hausnummern 43 und 45 entstehen hinter den marktseitigen Bestandsmauern aufwendig sanierte und neu unterkellerte Gewerbeflächen im Erdgeschoss sowie fünf Wohnungen“, erklärt Tobias Schreyer, der das Projekt zusammen mit einem Stab von Spezialisten, Architekten und Ingenieuren stemmt.
Das neu entstehende, moderne und energieeffiziente Rückgebäude am Obermarkt 45A beherbergt sieben Wohnungen auf drei Etagen. Dazu kommt eine zweigeschossige Tiefgarage. „Alle Räumlichkeiten, sowohl im Vorder- als auch im Hinterhaus, sind barrierefrei über die Tiefgarage mit Personenaufzügen erschlossen“, sagt Schreyer. Die Arbeiten sollen in absehbarer Zeit abgeschlossen sein. „Die Fertigstellung und Neuvermietung der Wohn- und Geschäftsflächen ist für Ende 2024 geplant.“
Verschiedene Interessenten
Bisher ist noch nicht klar, welche Branchen die Gewerbeflächen nutzen werden. Es gibt laut Schreyer aber verschiedene Interessenten aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Die Mietwohnungen sind ebenfalls noch nicht vergeben. Schreyer spricht von einzelnen Interessenten, „die schon mal vorgefühlt haben“. Doch vor Mitte des Jahres werden noch keine Verträge abgeschlossen, sagt Schreyer. Wie hoch Quadratmeterpreis und Investitionsvolumen sein werden, ist unklar. „Beides steht noch nicht fest“, sagt der Bauherr. Es dürfte sich aber um eine Investition in Millionenhöhe handeln.
Beobachter konnten den Eindruck gewinnen, dass eine Zeit lang an der Baustelle nichts vorwärtsging. Schreyer tritt dem jedoch entgegen. „Außer saisonalen Gründen gab es keinen längeren Stillstand. Jedoch mag es den Anschein erweckt haben, da der sehr sehr komplexe Tiefbau für die Abstützung der westlichen Grundstücksgrenzen, die Tiefgarage und die Fundament-Unterdüsung im ensemblegeschützten Vordergebäude für die Unterkellerung aufeinander aufbauende Gewerke forderte.“ Diese überregionalen Spezialunternehmen hätten „ja nicht an der Baugrube Gewehr bei Fuß“ gestanden. Sie mussten dem Bauherren zufolge nach Fertigstellung eines Bauabschnitts mit vielen Unwägbarkeiten im Untergrund dann wieder angefordert werden.
Damit nicht genug: „Auch konnten statische Berechnungen und deren Prüfung trotz vorbereitender Probebohrungen erst nach der vollständigen Freilegung der Grube abgeschlossen werden.“ Dies dauerte ebenfalls ein paar Wochen, bevor es weiterging. „Da die tiefsten Stellen freigelegt sind und die Unterkellerung des Vordergebäudes abgeschlossen ist, geht es nun durchgängig zügig weiter bis zur kompletten Fertigstellung“, kündigt Schreyer an. Ein weiteres Problem tat sich im vorigen Jahr auf: Das Landratsamt verhängte einen Baustopp an einem Teil des ehemaligen Grillshop-Gebäudes. Denn einige Meter Wand, die unter Schutz stehen, wurden abgetragen.
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