Trumps Machtplan für die dritte Amtszeit: US-Präsident bringt Vance als Marionette ins Spiel

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Trump will mehr. Er spricht offen über eine dritte Amtszeit – trotz Verfassungsverbot. Sein Vize JD Vance könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump schließt die Möglichkeit einer dritten Amtszeit im Weißen Haus nicht aus – obwohl das laut dem 22. Zusatzartikel der US-Verfassung verboten ist. In einem Interview sagte er jetzt, dass es Möglichkeiten gebe, dies zu erreichen, und stellte klar, dass er nicht scherze. Offenbar hat er bereits einen Nachfolger im Sinn: Vizepräsident JD Vance.

Immer wieder hat Trump Andeutungen hinsichtlich einer dritten Amtszeit gemacht oder die Frage zumindest offen gelassen. Doch so deutlich wie jetzt wurde er bisher nicht. „Viele Leute wollen, dass ich das mache“, bemerkte er am Sonntag (30. März) gegenüber dem US-Sender NBC News. „Aber ich meine, ich sage Ihnen im Grunde, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, wissen Sie, es ist noch sehr früh in der Amtszeit“. Er konzentriere sich aber „auf die Gegenwart“, so der US-Präsident weiter.

Trump deutet dritte Amtszeit an: US-Präsident spricht über Möglichkeiten zur Umgehung der Verfassung

„Ich arbeite gerne“, beantwortete er die direkte Frage, ob er eine weitere Amtszeit anstrebe. Als er um eine Klarstellung gebeten wurde, legte er nochmal nach. „Ich mache keine Witze“, stellte Trump klar. Noch sei es aber zu früh, um darüber nachzudenken. Trotzdem gebe es schon einen Plan. „Es gibt Methoden, wie man das machen könnte“, war der US-Präsident überzeugt. Und auf die Frage, ob die von ihm angedachte Methode darin bestehe, Vize JD Vance an der Spitze der Wahlliste antreten zu lassen, um den Stab dann an Trump weiterzugeben, antwortete er schlicht: „Das ist eine Möglichkeit“.

Im Interview zeigte sich Trump auch sehr überzeugt davon, dass die US-Bürger eine dritte Amtszeit aufgrund seiner Beliebtheit mittragen würden – immerhin habe er „die höchsten Umfragewerte aller Republikaner in den letzten 100 Jahren“. Laut dem Analyse-Unternehmen Gallup ist das allerdings eine glatte Lüge. Aus den Daten geht hervor, dass US-Präsident George W. Bush nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eine Zustimmungsrate von 90 Prozent erreichte. Sein Vater, Präsident George H. W. Bush, erreichte nach dem Golfkrieg 1991 satte 89 Prozent. Dahingegen erreichte Trump während seiner zweiten Amtszeit maximal 47 Prozent Zustimmung.

Vance als Marionette? Trump hält es für denkbar, über seinen Vize erneut ins Weiße Haus zu gelangen

Später am selben Tag, in der Air Force One, fragten ihn Reporter erneut, ob er beabsichtige, über das Ende seiner derzeitigen Amtszeit hinaus im Amt zu bleiben. Das schreibt The Atlantic. „Daran denke ich nicht“, habe er geantwortet, „aber ich sage Ihnen, ich wurde schon häufiger um eine dritte Amtszeit gebeten, was in gewisser Weise eine vierte Amtszeit ist, da die andere Wahl, die Wahl 2020, völlig manipuliert war, sodass es eigentlich eine Art vierte Amtszeit ist“.

Als ein Reporter das Verbot der Verfassung erwähnte, habe Trump dies abgetan. „Ich möchte nicht einmal darüber sprechen“, so seine Ausflucht. Trotzdem setzte er wohl nochmals nach. „Ich sage Ihnen nur, dass mehr Leute gesagt haben: ‚Bitte kandidieren Sie erneut.‘ Wir haben noch einen langen Weg vor uns, bevor wir überhaupt darüber nachdenken, aber ich hatte viele Leute“, so die Botschaft des US-Präsidenten.

Verfassungs-Schlupfloch? Trump könnte als Vize antreten und nach Rücktritt von Vance Präsident werden

Sollte Trump tatsächlich eine dritte Amtszeit anstreben, könnte er versuchen, ein Schlupfloch in der US-Verfassung auszunutzen. Laut John Dean ist es möglich, dass ein auf eine Amtszeit begrenzter Präsident Vizepräsidentschaftskandidat wird und dann das höchste Amt übernimmt, sofern der neue Präsident nach seiner Wahl zurücktritt. Dean, ein Anwalt, der den ehemaligen Präsidenten Richard Nixon beraten hat, gab das gegenüber CNN zu bedenken.

US-Präsident Donald Trump hält eine dritte Amtszeit mit Vize J. D. Vance als Marionette für denkbar.
US-Präsident Donald Trump hält eine dritte Amtszeit mit Vize J. D. Vance als Marionette für denkbar. © IMAGO/Jintak Han

Auch Barack Obama sei diese Option bekannt gewesen. Im Gegensatz zu Trump habe er sich aber dagegen geweigert.„Viele Leute dachten, Obama sollte für eine weitere Amtszeit kandidieren, aber das hat er nicht getan“, führte Dean weiter aus. Der Demokrat habe jedoch „die Verfassung gelesen“ und die Idee einer Umgehung entschieden abgelehnt. (tpn)

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