Der höchste Kirchturm der Welt ist wieder bis 102 Meter begehbar

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Lange Zeit konnten Besucher den höchsten Kirchturm der Welt nicht einmal bis zur Hälfte emporsteigen. Ab sofort erreicht man allerdings wieder die Plattform auf einer Höhe von 102 Metern.

Ulm - Ganz nach oben geht‘s zwar noch nicht – aber ein Anfang ist schon mal gemacht. Das Ulmer Münster kann laut einem Bericht der Südwest Presse ab sofort wieder bis zur Plattform auf einer Höhe von 102 Metern erklommen werden. Das sind dann zwar immer noch 40 Meter weniger als die insgesamt 146 Meter, die jeder Besucher über sage und schreibe 768 Treppenstufen erreichen könnte, um am Ende auf der höchsten Aussichtsplattform Ulms zu stehen. Da diese allerdings noch eine Weile gesperrt sein wird, geht's aktuell nur etwas mehr als 100 Meter in die Höhe. Laut dem Ulmer Dekan Torsten Krannich wird die Wiedereröffnung des kompletten Turms und damit die völlige Aussicht über Ulm erst in zwei bis drei Jahren wieder möglich sein.

Eine Bürgerkirche mit einer Bauzeit von mehr als 200 Jahren

Mehr als 200 Jahre dauerte der Bau des weltberühmten Ulmer Münsters – und gebaut wurde nicht mal am Stück. Die erste Bauphase begann im Jahr 1377 und war erst 1543 beendet. Danach ruhte die Baustelle für mehr als 300 Jahre. Weiter ging es erst 1844 mit der Erweiterung der mächtigen gotischen Kirche. Die beiden Chortürme, die Strebepfeiler und Fialen, die Orgelempore und vor allem der 161,53 Meter hohe Westturm wurden bis 1890 fertiggestellt.

Seitdem ist das Ulmer Münster die größte evangelische Kirche in Deutschland – selbstverständlich inklusive des höchsten Kirchturms der Welt.

Dass für die Besucher zuletzt nur ein begrenzter Aufstieg auf den Westturm möglich war, lag daran, dass in dem im Jahr 1890 fertiggestellten imposanten Sakralbau mit dem höchsten Kirchturm der Welt unter anderem Schäden an den Treppen festgestellt worden waren. Daher war der Turm zunächst für Besucher komplett geschlossen, seit 2022 war zumindest ein Aufstieg auf bis zu 70 Meter möglich. Gegenüber der Südwest Presse erklärte Dekan Krannich weiter, dass die Ausbesserungsarbeiten an Treppenstufen und Trittstufen nun so weit ausgeführt seien, dass der Turm nun wieder begehbar sei. In den Treppenhäusern wurden außerdem an allen Fenstern Gitter installiert, ebenso Handläufe.

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Das Ulmer Münster – vom Neu-Ulmer Donauufer aus gesehen. Imposant ragt der höchste Kirchturm der Welt in die Höhe. © IMAGO/Volker Rauch

Bauarbeiten am Ulmer Münster: Zugang zum Sakralbau mit dem höchsten Kirchturm der Welt bleibt eingeschränkt

Und selbst wenn es in den angesprochenen zwei bis drei Jahren wieder ganz nach oben geht, bleibt der Zugang auch dann nur eingeschränkt – aus Brandschutzgründen kann der Westturm nicht für eine Vielzahl an Menschen freigegeben werden, sondern nur für Führungen und besondere Besuchszeiten.

Was kostet die Turmbesteigung des Ulmer Münsters?

Rund eine Million Besucher werden aufs Jahr gesehen im Münster gezählt, etwa 150.000 steigen die Treppen des Turmes hinauf. Die Ticket-Preise betragen für Erwachsene 7 Euro, für Schüler und Studenten 4,50 Euro.

Mit dem eingenommenen Geld werden dringend notwendigen Renovierungen an dem Bauwerk finanziert. Der Erlös des Ticketverkaufs fließt somit direkt in den Bauunterhalt.

Öffnungszeiten für die Turmbesteigung:
- April bis September: 9 Uhr bis 17 Uhr
- Oktober bis März: 10 Uhr bis 16 Uhr

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