Der Umgang des FC Bayern mit Müller wirft eine zentrale Frage auf

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Die Zeit von Thomas Müller als Profi des FC Bayern soll im Sommer zu Ende gehen. Der Umgang mit dem Rekordspieler sorgt dabei für ein Geschmäckle.

München – In München verdichten sich die Hinweise darauf, dass beim FC Bayern im Sommer eine Ära zu Ende gehen könnte.

Thomas Müller, seit 17 Jahren als Profi für den deutschen Rekordmeister aktiv, soll laut kicker keinen neuen Vertrag erhalten. Der 35-Jährige sei bereits darüber informiert worden, dass sein auslaufendes Arbeitspapier nicht verlängert wird. Müller hätte gerne beim FC Bayern weitergemacht, heißt es.

Es bleibt ein fader Beigeschmack und die Frage, ob der Umgang mit Müller von Anfang an ehrlich war.

Eberl öffnete Müller im Januar noch Tür zur Verlängerung

Noch im Januar kündigte Sportvorstand Max Eberl an, dass der Austausch mit Müller über eine mögliche Vertragsverlängerung „wahrscheinlich das kürzeste Gespräch werden“ würde. Eberl sagte weiter: „Wir werden uns in die Augen schauen und ich frage ihn: ‚Hast du noch Bock?‘ Und dann geht es weiter.“

Fußball I Herren I Saison 2024-2025 I Bundesliga I 27. Spieltag I FC Bayern München - FC St. Pauli I 29.03.2025 Thomas Müller
Für Thomas Müller endet die Zeit als Profi des FC Bayern offenbar im Sommer. © IMAGO / Lobeca

Müller brauche „nicht großartig verhandeln“, ergänzte Eberl. „Wenn er sagt, er hat Lust weiterzumachen, werden wir uns tief in die Augen schauen, uns den Kader anschauen und dann wird’s weitergehen.“

Doch nun, zwei Monate später, scheint die Situation eine andere zu sein. Ein Grund für das sich anbahnende Ende von Müllers Profi-Zeit beim FC Bayern soll sein hohes Gehalt sowie ein potenzieller finanzieller Engpass sein.

FC Bayern will offenbar Müllers üppiges Gehalt einsparen

Müller soll an der Säbener Straße ein Bruttogehalt von 17 Millionen Euro pro Jahr beziehen. Laut kicker verhindert nur das Startgeld von 30 Millionen Euro bei der neuen FIFA-Klub-WM, dass der FC Bayern das Geschäftsjahr 2024/25 mit einem Defizit abschließt.

Obwohl Müller eine Legende und der Rekordspieler des FC Bayern ist, spielt er sportlich keine allzu bedeutende Rolle mehr. In dieser Saison stand er bei 35 Einsätzen nur 14 Mal in der Startelf und erzielte fünf Tore sowie fünf Assists.

Matthäus äußert Verdacht in Causa Müller

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus meint gegenüber Sport Bild: „Thomas ist vielleicht sauer, weil ein Gespräch zu wenig stattgefunden hat. Er liebt es, Fußball zu spielen, er möchte auf dem Platz stehen, wenn es um die Wurst geht: Damit kann er nicht zufrieden sein. Es ist sportlich nicht das, was es die letzten 17 Jahre war. Zudem muss Bayern auch Geld einsparen.“

Matthäus sieht auch Spannungen zwischen Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Max Eberl: „Ich glaube, Max Eberl und Uli Hoeneß sprechen nicht alles ab. Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht ganz stimmen, als sei es nicht so harmonisch in der Führung, wie man es sich in einem Unternehmen, dass der FC Bayern ja ist, wünscht.“

Hoeneß äußerte bereits im Februar Bedenken zu Müllers Situation: „Ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, das kann auch nicht eine Lösung sein“, sagte er bei der Premiere der Dokumentation „Thomas Müller – Einer wie keiner“. Es sei „einer großen Karriere nicht würdig“, wenn Müller dauerhaft nur Ersatzspieler ist.

FC Bayern will Müller in einer anderen Rolle binden

Matthäus merkt an, dass in Hoeneß etwas „brodelt“ und „das merkt man“. Hoeneß mache sich „Sorgen um die Finanzen“. Denn „das Festgeldkonto wird immer weniger, damit ist er nicht zufrieden“, so Matthäus. „Das wäre ich auch nicht, wenn ich als Vater Geld verdient hätte und meine Kinder verprassen es.“

Matthäus appelliert an den FC Bayern: „Bayern darf es auf keinen Fall verpassen, die Beziehung mit Thomas so zu pflegen, dass er später bereit ist, einen wichtigen Posten im Verein zu übernehmen.“

Der FC Bayern möchte Müller in einer anderen Rolle an den Verein binden und hält ihm alle Optionen offen. Ob Müller seine Karriere im Sommer – möglicherweise in der MLS – fortsetzt oder seine Fußballschuhe an den Nagel hängt und direkt eine neue Aufgabe beim deutschen Rekordmeister übernimmt, bleibt abzuwarten.

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