Haimhauser Hundehotel darf nicht öffnen

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In diesem Haus soll ein Hundehotel entstehen. Allerdings gibt es noch keine baurechtliche Genehmigung für den Betrieb. © nb

Nachdem Videos von mutmaßlichen Tierquälereien in München im Internet für Entsetzen gesorgt hatten, stoppte das Dachauer Veterinäramt nun die Eröffnung eines Hundehotels in Haimhausen. Grund: Dessen Betreiberin hat Kontakte zum mutmaßlichen Münchner Tierquäler.

Haimhausen – Eigentlich sollte am vergangenen Samstag in Haimhausen ein Hundehotel eröffnet werden. Dessen Betreiberin beziehungsweise deren Ehemann ist auch verantwortlich für eine Hundepension in München, aus der vor kurzem Videos von Hundemisshandlungen an die Öffentlichkeit gelangten (wir berichteten). Die Polizei ermittelt in diesem Fall gegen einen 29-Jährigen aus dem Landkreis Dachau. Das Veterinäramt Dachau meldete nun unter anderem Zweifel an der Zuverlässigkeit der Betreiberin des Haimhauser Hundehotels an – weshalb dessen Eröffnung nun abgeblasen wurde, wie Haimhausens Bürgermeister Peter Felbermeier am Mittwoch im Gemeinderat mitteilte.

In München hatten die Skandalvideos von Hundemisshandlungen Anfang Dezember die Runde gemacht. Mehrere Hunde seien wiederholt von einer Person geschlagen und misshandelt worden, wie die Tierrechtsorganisation Peta den Betreibern einer Hundepension in München vorwirft. Anzeigen wurden bereits erstattet.

Für das geplante Hundehotel in Haimhausen an der Amperpettenbacher Straße habe die Frau des Münchner Betreibers die Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz für das gewerbsmäßige Halten von Hunden beantragt, wie Sina Török, Pressesprecherin des Landratsamtes, mitteilte. „Da der Umbau noch nicht fertig war und gleichzeitig die Videos gegen den Ehemann aufgetaucht sind, wurde die Erteilung der Erlaubnis bis auf weiteres ausgesetzt, bis über die Zuverlässigkeit der Antragstellerin entschieden ist“, so Török. Das Veterinäramt Dachau habe die Eröffnung und den Betrieb nicht direkt untersagt, nur darauf hingewiesen, dass ein Betrieb ohne §11-Erlaubnis eine Ordnungswidrigkeit darstelle.

Bürgermeister Peter Felbermeier will „abwarten, was in München rauskommt“

Haimhausens Bürgermeister Felbermeier erklärte im Gemeinderat, dass die Gemeinde in dem Verfahren keinen allzu großen Einfluss habe. „Wir können den Antrag nur baurechtlich beurteilen, und da ist es zulässig“, betont Felbermeier. Allerdings gibt es für das Anwesen noch keine baurechtliche Genehmigung. Die Gemeinde bekam bislang lediglich eine Voranfrage, die positiv beschieden wurde. Für die Nutzungserlaubnis fehlt der Bauantrag. Da dürfte es laut Felbermeier keinen Grund für eine Ablehnung geben.

Deshalb sind die Haimhausener Blicke auf das Veterinäramt Dachau gerichtet, wo beispielsweise die Einhaltung der Tierschutzgesetze überwacht wird. „Man wartet jetzt erst einmal ab, was in München herauskommt“, so Felbermeier. Der Bürgermeister warnte davor, die aufgrund der Videos angezeigten Personen vorzuverurteilen. In der heutigen Zeit könnten solche Videos auch Fälschungen oder technisch manipuliert sein. Felbermeier betonte daher: „Grundsätzlich ist ein Hundehotel etwas Positives. Aber wir distanzieren uns von jeder Art der Tierquälerei.“

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