Wirtschaft lahmt - Immer mehr Kleinunternehmer melden Auftragsmangel

Fast 50 Prozent der Selbstständigen in Deutschland kämpfen mit einem Mangel an Aufträgen. Das ermittelte das Info-Institut in einer aktuellen Umfrage, wie der „Spiegel“ berichtet. Danach gaben Im Januar 2024 47,9 Prozent der Befragten an, unter einem solchen Mangel zu leiden, ein nochmaliger Anstieg gegenüber 45,3 Prozent im Oktober 2023.

ifo-Expertin: „Auftragspolster bei den Selbstständigen schmelzen förmlich dahin"

Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber kommentierte die Ergebnisse laut dem Bericht mit diesen Worten: „Die Auftragspolster bei den Selbstständigen schmelzen förmlich dahin.“ Sie warnte auch vor damit verbundenen Umsatzrückgängen.

Lage der Selbstständigen deutlich verschlechtert

Die Umfrage des Ifo-Instituts zeigte auch, dass sich die Stimmung unter den Selbstständigen zu Beginn des Jahres merklich eingetrübt hat. Insbesondere ihre aktuelle Lage wurde schlechter beurteilt als im Herbst, und ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate blieben sehr pessimistisch.

Die Unsicherheit über das allgemeine wirtschaftliche Umfeld scheint die Selbstständigen zunehmend zu verunsichern, wie Expertin Demmelhuber sagte. Dies führte zu einem Rückgang des Geschäftsklimaindex im Januar auf -22,6 Punkte, gegenüber -17,5 Punkten im Dezember.

Deutschland schwächelt und damit die größte Volkswirtschaft Europas

Die Ergebnisse der Umfrage des Ifo-Instituts fallen mit der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland zusammen. Die größte Volkswirtschaft Europas schrumpfte im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent. Für das Jahr 2024 wird laut dem Entwurf des Jahreswirtschaftsberichts der Bundesregierung nur ein Miniplus von 0,2 Prozent erwartet.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck räumte zuletzt ein, dass die Lage „dramatisch schlecht" sei. Hohe Energiekosten, hohe Zinsen, eine lahme Weltwirtschaft und hartnäckige Inflation belasten derzeit viele Unternehmen.