Längster Tag des Jahres: Was zur Sommersonnenwende am Himmel passiert
Kein Tag des Jahres 2024 ist länger als der 20. Juni. Die Sommersonnenwende markiert den Beginn des astronomischen Sommers – und wird vielerorts gefeiert.
München – Die Sommersonnenwende – der längste Tag des Jahres – findet im Jahr 2024 ungewöhnlich früh statt. Bereits am 20. Juni um 22.51 Uhr deutscher Zeit erreicht die Sonne ihren höchsten Punkt am Himmel, die Nordhalbkugel der Erde ist dann auch am stärksten zur Sonne geneigt. Das führt dazu, dass die Nordhalbkugel am längsten Tageslicht abbekommt und gleichzeitig die kürzeste Nacht des Jahres hat.
Dieses Jahr ist die Sommersonnenwende die früheste seit mehr als 200 Jahren. Der letzte vergleichbare Zeitpunkt war am 20. Juni 1796, wie unter anderem NBC berichtet. Diese Verschiebung hängt mit der leichten Abweichung unseres Kalenders vom Sonnenjahr zusammen und wird durch das Schaltjahr noch verstärkt.
Sommersonnenwende 2024: Die Sonne steht mehr als 16 Stunden am Himmel
Am 20. Juni 2024 – dem längsten Tag des Jahres – geht die Sonne in München um 5.13 Uhr auf und erst um 21.17 Uhr wieder unter. Das sind etwas mehr als 16 Stunden. In Frankfurt am Main steht die Sonne laut timeanddate.de noch einige Minuten länger – von 5.15 Uhr bis 21.38 Uhr – am Himmel. Doch wie kann es sein, dass die Sonne um 22.51 Uhr den Gipfel ihrer Jahresbahn erreicht, wenn sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr am Himmel zu sehen ist? Björn Voss, der Direktor des Planetariums in Hamburg, klärt den Irrtum auf: „Zur Wende steht die Sonne am höchsten über dem Himmelsäquator – ganz unabhängig vom Horizont.“

Sonnenwende im Juni läutet den astronomischen Sommer ein
Voss fährt fort: „Stellen wir uns die erdachte Himmelskugel vor, die unsere Erde umgibt, entspricht der Himmelsäquator einer genauen Projektion des Erdäquators auf diese Fläche. Er bildet den sogenannten Grundkreis, auch Nulllinie genannt, von dem aus sich die Positionen aller astronomischer Objekte beschreiben lassen. So auch der Höchststand der Sonne.“ In den Wochen nach der Sonnenwende wird die Länge des Tageslichts auf der Nordhalbkugel langsam wieder weniger. Bis zum Herbstanfang im September bleiben die Tage jedoch länger als die Nächte.
Die Sonnenwende im Juni markiert den Beginn des astronomischen Sommers. Den kann man auch am Nachthimmel erkennen – dort ist beispielsweise das Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Deneb (Sternbild Schwan), Wega (Sternbild Leier) und Altair (Sternbild Adler) zu sehen.
Sommersonnenwende wird in Stonehenge oder Schweden gefeiert
Die Sommersonnenwende hat eine lange Tradition und wird weltweit gefeiert. Besonders bekannt ist die Feier in Stonehenge, England, wo Menschen sich versammeln, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Das Sonnenlicht scheint dabei durch den äußeren Steinkreis auf einen Altarstein in der Mitte. In Schweden wird das Mittsommerfest gefeiert, das dieses Jahr am 22. Juni gefeiert wird.
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Rund um die Sonnenwende steht dieses Jahr auch der Vollmond am Himmel, der im Juni Erdbeermond genannt wird. Er wird zwar erst am 22. Juni in vollem Glanz erstrahlen, ist in den Nächten zuvor jedoch schon relativ voll beleuchtet. (tab)