Schnitzer stellt „Rare Fotos und vergessene Geschichte(n)“ seiner Buchreihe über Bad Tölz vor

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Im Stadtmuseum stellte Christoph Schnitzer den Band 3 seiner Buchreihe über Bad Tölz vor. © Karl Bock

Mit der Zeit von 1950 bis 1975 nimmt Autor Christoph Schnitzer in 97 Einzelgeschichten und 286 Fotos den Neuanfang in Bad Tölz nach dem Krieg in den Blick.

Bad Tölz – 25 Jahre sind eine sehr überschaubare Zeitspanne, doch wie viel sich in einem Vierteljahrhundert verändert hat, das zeigt erst der genaue Rückblick. „Bad Tölz – Rare Fotos, vergessene Geschichte(n)“ nennt der ehemalige Kurier-Redakteur Christoph Schnitzer seine Buchreihe, in der jetzt der dritte Band von 1950 bis 1975 erschienen ist. Mit 97 Einzelgeschichten und 286 Fotos rückt er den Neuanfang in Bad Tölz nach dem Krieg in den Mittelpunkt.

Vorgestellt wurde der 165 Seiten umfassende Band vom Autor selbst im historischen Sitzungssaal des Tölzer Stadtmuseums. Eingangs meinte Claus Janssen, Erstrer Vorsitzender des Historischen Vereins, mit dem Schnitzer eng zusammengearbeitet hat, dass die im Buch versammelten Bilder „zu neuem Leben erweckt würden“.

Zumal Schnitzer zu jedem Thema „recherchiert und Hintergründe geliefert“ habe. „Das zeichnet das Buch aus“, meinte der in der Marktstraße aufgewachsene Janssen, der selbst einen großen Teil der Stadtentwicklung in diesen Jahren miterlebt hat.

Isarbrücke, Isarkraftwerk, Khannturm und der Alte Bahnhof in Bad Tölz

Und wie sehr sich Bad Tölz in dem genannten Zeitraum entwickelt hat, das zeigte Schnitzer bei seinem anschließenden Vortrag und in den im Buch behandelten Kapiteln auf: Abbruch der alten und Bau der neuen Isarbrücke, Errichtung des Isarkraftwerks und Abbruch des alten Khannturms und der Ersatzneubau, ebenso der Abbruch des Alten Bahnhofes.

Das einst bahnbrechende Freizeitzentrum Alpamare oder das neue, lang umstrittene Einkaufszentrum Krone Center sind nur einige markante Veränderungen. Dazu kommen Erinnerungen an die Zeit der US-Armee in der ehemaligen NS-Kaserne, das Ende der Stadtpolizei und ihr Umzug in die Bahnhofstraße, der Skilift an der Galgenleite sowie der Olympiafackellauf 1972.

Buch „Rare Fotos und vergessene Geschichte(n)“ enthält interessante Lesegeschichten

Das Buch „Rare Fotos und vergessene Geschichte(n)“ enthält neben den vielen, qualitativ herausragenden Fotos auch interessante Lesegeschichten: Wie etwa über die Top-Spionin Gabriele Gast, die ihre geheimen Filmaufnahmen ausgerechnet in den Umkleidekabinen des stark besuchten Alpamare an die anderen Agenten übergab oder der Blick ins Tölzer Gefängnis, wo neben Kleinganoven auch eine SS-Größe Selbstmord beging.

Die Zeit der Judenverfolgung in Bad Tölz spielt eine große Rolle bis in die Achtziger Jahre, ja sogar bis in die Gegenwart. Durch unglaubliche Zufälle konnte Schnitzer die Geschichte der Familie Hellmann aufdecken, die das einstige Parkhotel betrieben hatten. Heute ist dort das bekannte BRK-Altenheim, das eigentlich auch nie so genehmigt worden ist.

Nächster Band über Bad Tölz könnte sich den Jahren 1976 bis 2000 widmen

„Ein Buch, das in keinem Tölzer Haushalt fehlen sollte“, brachte es einer der älteren Besucher bei der Vorstellung auf den Punkt. Dem ist nichts hinzuzufügen. Freuen darf man sich schon jetzt auf den nächsten Band, der sich dann vermutlich den Jahren 1976 bis 2000 widmen wird. Karl Bock

Verkaufstellen

Das Buch „Bad Tölz – Rare Fotos, vergessene Geschichte(n)“ ist zum Preis von 27,80 Euro erhältlich in den Tölzer Buchhandlungen Rupprecht, Urban und Winzerer, im Stadtmuseum, bei der Tankstelle Schnitzer, Ludwigstraße, in der Geschäftsstelle des Medienhauses (Marktstraße 1) sowie in der „Les(e)bar“ in Lenggries.

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