CSU-Chef Söder bezeichnet Freiwilligen-Modell als „Wischi-Waschi-Wehrpflicht“

Söder bezeichnete das Freiwilligen-Modell für die Bundeswehr in der "Bild"-Zeitung als „Wischiwaschi-Wehrpflicht“. Der CSU-Chef sprach sich für eine möglichst schnelle Rückkehr zur Wehrpflicht aus: „An der Wehrpflicht führt kein Weg vorbei. Halbe Sachen reichen nicht mehr. Eine Wischiwaschi-Wehrpflicht hilft niemandem. Freiwilligkeit kann nur ein erster Schritt sein. In Zeiten großer Bedrohung brauchen wir mehr als eine Fragebogen-Armee“, so Söder.

Die Sicherheit Deutschlands sei massiv in Gefahr. Jeder Tag Zögern schwäche Deutschlands Sicherheit. Deshalb müsse sich das Land wappnen und die Bundeswehr mit genügend Personal ausbauen. „Je schneller und klarer die Wehrpflicht kommt, desto besser“, forderte Söder.

Verhandlungen zu dem Gesetz bereits geplant

Auch der Wehrbeauftrage des Bundestags, Henning Otte, bezweifelt, ob es ohne Wehrpflicht gehe: „Bisher hat der Ansatz der Freiwilligkeit nicht die erhofften und erforderlichen Personalzahlen erreicht“, so Otte zur "Bild"-Zeitung.

Laut Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) soll das Wehrdienstgesetz von Pistorius nicht mehr wie ursprünglich geplant am kommenden Donnerstag erstmals im Parlament beraten werden, sondern um eine Woche auf die übernächste Sitzungswoche verschoben werden. Die Fraktionen seien „in guten Verhandlungen zu dem Gesetz“, so Spahn zur "Bild"-Zeitung. „Wir streben einen zügigen Abschluss an, der der fortgesetzt angespannten Sicherheitslage gerecht wird. Eine erste Beratung im Bundestag wird übernächste Woche erfolgen.“