Fünf Geschwister wollen bauen: Gemeinderat macht den Weg frei

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Projekt Schreinerweg: Östlich der Palnkamer Straße weist die Gemeinde ein Neubaugebiet mit fünf Bauparzellen für Einheimische aus. Skizze: dak © Skizze: dak

Im Otterfinger Ortskern ist ein Neubaugebiet geplant. Ein Bebauungsplan soll fünf Geschwistern ermöglichen, jeweils ein Eigenheim zu errichten. Diskussionen gab es im Gemeinderat, ob ein Radweg durch das Areal führen soll.

Otterfing – Der Arbeitstitel lautet „Schreinerweg“: Mit dem Bebauungsplan Nummer 53 will die Gemeinde fünf Geschwistern ermöglichen, auf einer Wiese östlich der Palnkamer Straße, südwestlich angrenzend an den Penny-Parkplatz, jeweils ein Einfamilienhaus zu errichten. Die Fläche liegt gefühlt innerhalb des Orts, gilt bisher jedoch als Außenbereich im Innenbereich und bedarf deswegen der Überplanung. Gegen die Stimme von Josef Killer (FW) segnete der Gemeinderat jetzt den ersten Bebauungsplan-Entwurf ab und schickte ihn in die öffentliche Auslegung.

Der Entwurf sieht fünf Bauparzellen für Einfamilienhäuser und Garagen vor; die Bezeichnung Schreinerweg nimmt Bezug auf das nördlich angrenzende Handwerker-Anwesen, dem das Areal einst zugeordnet war, ehe es den Kindern überschrieben wurde. Wie Bauamtsleiter Hubert Zellner in der Sitzung erläuterte, sind Wandhöhen von 6,60 Meter vorgesehen. „Das entspricht der Umgebungsbebauung.“ Zudem sei auf der östlich benachbarten Wiese eine höhere Bebauung abzusehen. Teilweise seien die Dächer mit Zwerchgiebeln geplant. Grundsätzlich werde ein allgemeines Wohngebiet ausgewiesen, nicht störendes Gewerbe (Büros) sei aber nicht ausgeschlossen.

Als ökologischer Ausgleich ist laut Zellner vorgesehen, einen Hag an der Ostgrenze des Areals aufzuwerten. Das wird aber wohl nicht reichen. „Wo zusätzliche Ausgleichsflächen ausgewiesen werden können, ist noch unklar“, erklärte der Bauamtsleiter. Erschlossen wird das Neubaugebiet durch einen Eigentümerweg von der Palnkamer Straße.

Für Diskussionen sorgte der Vorschlag von Thomas Hogger (Grüne), öffentliche Fuß- und Radwege durchs Plangebiet zu legen; besonders als Ost-West-Durchstich könne die Bevölkerung davon profitieren. „Man käme so von Osten gut zum Penny durch.“ Josef Killer (FW) war der gleichen Meinung: „Hier könnten wir kurze Wege für alle Generationen schaffen.“ Er verwies auch auf die öffentlich noch nicht diskutierten Pläne für das östlich angrenzende Grundstück. „Hinsichtlich dessen, was dort kommen könnte, wäre ein Geh- und Radweg sinnvoll.“

Bauamtsleiter Zellner sah dafür keine Notwendigkeit. Der nahe Kölblweg nördlich des Areals biete bereits eine Querverbindung. „Einen zusätzlichen Geh- und Radweg müsste die Gemeinde pflegen, das bedeutet Aufwand.“ Maria Dießl (CSU) betonte, dass sie selber nicht wollen würde, wenn ein Radweg am Garten vorbeiführen würde, „den es gar nicht braucht“. Von einem „verrückten Vorschlag“ sprach Ulrike Stockmeier (FLO). „Das wird ein privates Wohngebiet. Und da wollen wir einen Radweg mitten durch legen?“ Was sich südlich des Penny-Parkplatzes tatsächlich entwickle, „das wissen wir noch nicht“.

Killer und Hogger erinnerten indes an den Bebauungsplan Kirchwinkel, wo die Gemeinde als Planungsziel – gegen den Protest der Grundstücksbesitzer – einen Gehweg über private Gärten verankerte, vom Maibaumplatz in Richtung Marsstraße. „Ich sehe da keinen Unterschied“, sagte Killer, der eine Abstimmung beantragte. Für den Geh- und Radweg stimmten aber nur er, Hogger und Hubert Baldauf (Grüne).

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