Scholz: Müssen vereintes Europa gegen „Autokraten und Extremisten“ schützen
„Eine der ganz zentralen Lehren aus dem von Deutschen angezettelten Krieg, aus der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, aus dem Mord an Millionen unschuldigen Frauen, Kindern und Männern ist unsere tiefe Überzeugung, dass unser Kontinent, dass wir Europäerinnen und Europäer Krieg zwischen unseren Völkern ein für alle Mal hinter uns lassen müssen“, sagte Scholz am Samstag bei einer Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg.
Umso tragischer sei es, dass der russische Präsident Wladimir Putin „den Krieg zurück nach Europa gebracht hat, um mit ihm die todbringende Absicht, Grenzen mit Gewalt zu verschieben“, sagte Scholz. „Wir dürfen und wir werden uns damit nicht abfinden.“
Veranstaltung war die Befreiung des Konzentrationslagers Neuengamme
„Die Werte, auf denen unser Europa errichtet ist - Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit - sie sind mit kriegerischem Imperialismus, mit dem Denken in Einflusssphären, mit der Verachtung für das internationale Recht nicht erneuert“, betonte Scholz. „Und so ist es kein Wunder, dass Autokraten, Extremisten und Populisten weltweit und auch in unseren Ländern dieses friedliche und vereinte Europa angreifen und zerstören wollen.“
„Wir dürfen es nicht zulassen“, sagte Scholz. „Gerade Deutschland darf das nicht zulassen weil wir um die Abgründe wissen müssen, die mit Imperialismus, Entrechtung und Rassenhass einhergehen“. Anlass der Gedenkveranstaltung war die Befreiung des Konzentrationslagers Neuengamme vor 80 Jahren. Hundert Gäste waren eingeladen, unter ihnen Angehörige ehemaliger KZ-Insassen.