SPD unter Merz: Wer für die Ministerposten gehandelt wird

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Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (links) mit Lars Klingbeil, dem Vorsitzenden der SPD und möglicherweise baldigem Finanzminister. © Kira Hofmann/Imago

Am Montag gab die Union bekannt, wer die Ministerposten bei CDU und CSU erhalten soll. Die SPD will ihre Minister am 5. Mai nominieren.

Berlin – Wer für CDU und CSU dem neuen Bundeskabinett angehören soll, weiß die Öffentlichkeit seit diesem Montag. Am 5. Mai, also genau eine Woche später, will der Koalitionspartner SPD nachziehen. Das kündigte ihr Generalsekretär Matthias Miersch an. Dann also sollen die noch fehlenden Ministerinnen und Minister der Sozialdemokraten nominiert werden. Es sind allerdings dafür schon verschiedene Namen im Gespräch, einige gelten als weitgehend sicher.

Kabinett Merz: Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil?

Das mächtige Finanzressort geht mit großer Wahrscheinlichkeit an SPD-Chef Lars Klingbeil. Der 47-Jährige dürfte zudem Vizekanzler werden. Trotz des historisch schlechtesten Ergebnisses für die Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl wurde er seit Februar zur zentralen Figur bei den Sozialdemokraten und sicherte sich auch den Fraktionsvorsitz. Diesen müsste er allerdings bei einem Eintritt ins Kabinett wieder abgeben.

Kabinett Merz: Amtsinhaber Boris Pistorius wird wohl Verteidigungsminister bleiben

Amtsinhaber Boris Pistorius dürfte ziemlich sicher sein Amt als Verteidigungsminister behalten. Der 65-Jährige übernahm das Ressort 2023 und machte in den letzten Monaten immer wieder deutlich, dass er gerne weitermachen würde. Der Niedersachse ist der beliebteste Bundespolitiker und war vor der Wahl auch als SPD-Kanzlerkandidat gehandelt worden.

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Könnte seinen Posten behalten: Verteidigungsminister Boris Pistorius. © IMAGO/JOERAN STEINSIEK

Kabinett Merz: Folgt Bärbel Bas auf Hubertus Heil im Arbeitsministerium?

Das Ressort mit dem größten Etat im Bundeshaushalt gilt für die Sozialdemokraten als Schlüsselposition. Die frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas könnte hier auf Hubertus Heil folgen.

Die 56-Jährige wird aber aktuell für alle möglichen Ämter, einschließlich des SPD-Parteivorsitzes, gehandelt. Ebenfalls als mögliche Arbeitsministerinnen genannt werden SPD-Ko-Chefin Saskia Esken und die sächsische Sozialministerin Petra Köpping.

Bundestag
Die ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. © Michael Kappeler/dpa

Kabinett Merz: Nancy Faeser oder doch eine Überraschung im Justizministerium?

Die Brandenburger SPD-Bundestagsabgeordnete Sonja Eichwede könnte es an die Spitze des Justizressorts schaffen. Die 37-Jährige Richterin war zuletzt rechtspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Mancher hält aber auch die bisherige Bundesinnenministerin Nancy Faeser als neue Justizministerin für möglich.

Die Brandenburger Richterin Sonja Eichwede könnte für die SPD in das Justizministerium einziehen.
Die Brandenburger Richterin Sonja Eichwede könnte für die SPD in das Justizministerium einziehen. ©  IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Kabinett Merz: Miersch, Schulze oder Hubertz als neue Umweltminister gehandelt

Chancen auf die Leitung des Ministeriums werden der stellvertretenden SPD-Fraktionschefin Verena Hubertz aus Rheinland-Pfalz eingeräumt. Allerdings gehörte der Umweltschutz bislang nicht zu ihren Kernthemen.

Möglich wäre auch ein Wechsel der derzeitigen Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, die bereits von 2018 bis 2021 Umweltministerin war. Ausgewiesener Umweltexperte ist zudem SPD-Generalsekretär Matthias Miersch.

SPD zu VW
SPD-Fraktionschefin Verena Hubertz gilt als Kandidatin für den Posten der Umweltministerin. © Rabea Gruber/dpa

Kabinett Merz: Bleibt Svenja Schulze Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit?

Amtsinhaberin Svenja Schulze könnte auf diesem Posten blieben – wenn sie nicht Umweltministerin wird. Die 56-Jährige aus Nordrhein-Westfalen ist seit 2021 Leiterin des Ressorts, das die Union eigentlich abschaffen wollte.

Nun könnte sie als Ergänzung zum CDU-geführten Auswärtigen Amt hier auch international sozialdemokratische Akzente setzen. Als mögliche Ministerin genannt wird auch SPD-Ko-Chefin Saskia Esken.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze
Bleibt Entwicklungsministerin Svenja Schulze im Amt oder wechselt sie ins Umweltministerium? © Dts Nachrichtenagentur/Imago

Kabinett Merz: Leitet Carsten Schneider bald das Bauministerium?

Als Favorit für das Ressort gilt der aktuelle Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider. Der 49 Jahre alte Politiker kündigte erst kürzlich an, sein bisheriges Amt nicht mehr weiterführen zu wollen. Der gebürtige Erfurter würde im Bauressort auf Klara Geywitz nachfolgen, falls sie aus dem Kabinett ausscheidet.

Konferenz der ostdeutschen Ministerpräsidenten
Der SPD-Politiker Carsten Schneider ist seit 2021 Ostbeauftragter. © Jens Kalaene/dpa

Kabinett Merz: Das sind die Ministerinnen und Minister der Union

CDU-Chef Friedrich Merz, der am kommenden Dienstag zum Bundeskanzler gewählt werden soll, hat für sein künftiges Kabinett bereits Johann Wadephul als Außenminister nominiert. Wirtschaftsministerin soll Katherina Reiche werden, Gesundheitsministerin Nina Warken.

Das Bildungs- und Familienressort geht an Karin Prien, Verkehr an Patrick Schnieder. Der Unternehmer Karsten Wildberger soll das neue Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung leiten. Kanzleramtsminister wird wie erwartet Thorsten Frei. CSU-Chef Markus Söder nominierte für seine Partei Alexander Dobrindt als künftigen Innenminister. Forschungsministerin soll Dorothee Bär werden. Das Landwirtschaftsressort geht an Alois Rainer. (afp/dpa/fmü)

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