Wie ein Schlaganfall das Leben verändert: Welche Folgen ein Hirninfarkt mit sich bringt
Symptome wie Gesichtslähmung und Sprachstörungen zählen zu den gefürchteten Anzeichen. Schnelle Hilfe ist wichtig, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten.
Schlaganfälle treten scheinbar unvermittelt auf, meist bedingt durch Durchblutungsstörungen oder Blutungen im Gehirn. Hoher Blutdruck und Arterienverkalkung durch zu hohen Cholesterinspiegel verschärfen das Risiko. Eine schnelle Reaktion und Therapie ist entscheidend, da unbehandelte Schlaganfälle zu umfangreichem Absterben von Hirnarealen führen können, was schwere Folgen mit sich bringt. Schlaganfälle sind nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Bemerken Sie bei einem Menschen in Ihrem Umfeld Anzeichen eines Schlaganfalls, ist schnelles Handeln gefragt – tatsächlich kommt es auf jede Minute an, denn je mehr Zeit vergeht, desto größer können die Schäden im Gehirn sein.
Erste Hilfe bei einem Schlaganfall
Als allererstes 112 anrufen und vier weitere Notfallschritte durchführen.
Schlaganfall: Welche Auslöser dazu führen und ab wann ein Gehirnschaden eintritt

Etwa 80 Prozent der Schlaganfälle resultieren aus einer Durchblutungsstörung im Gehirn, insbesondere durch Gefäßverschlüsse aufgrund von Arterienverkalkung oder Blutgerinnseln (Thrombus). Dann kann das Blut nicht mehr alle Gehirnareale erreichen, wodurch es zu einem Funktionsausfall kommt. Hirnblutungen sind seltener für Schlaganfälle verantwortlich. Sie entstehen, wenn Blutgefäße im Gehirn platzen, was ebenfalls zu einer verringerten Durchblutung führt. Der unter hohem Druck austretende Blutfluss kann zusätzlich die umliegenden Gefäße schädigen.
Gehirngewebe kann bereits nach zehn bis fünfzehn Minuten ohne Sauerstoff absterben. Kürzere Ausfälle werden als „transitorisch ischämische Attacke“ (TIA) bezeichnet – wie sie als schwere Komplikation nach einer Gürtelrose-Infektion auftreten können – und sind oft weniger gefährlich als längere Anfälle. Dennoch sollten sie ernst genommen werden, da sie häufig Vorboten eines zukünftigen Schlaganfalls sind.
Schlaganfall: Folgen zeigen sich in drei Bereichen
Jeder Schlaganfall ist einzigartig. Manche Betroffene erholen sich innerhalb weniger Tage, während andere mit schweren Behinderungen zu kämpfen haben. Die Auswirkungen hängen vor allem von der betroffenen Hirnregion ab. Die Folgen lassen sich laut Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe in drei Bereiche unterteilen:
- Neurologische Folgen mit körperlichen Auswirkungen, insbesondere auf Bewegungen (Motorik)
- Neuropsychologische Folgen mit Störung der kognitiven Funktionen und Sinneswahrnehmung
- Psychische Folgen mit belastenden Gefühlen bis hin zur Depression
Ein Schlaganfall hat körperliche Auswirkungen
Ein Schlaganfall kann je nach Ausprägung verschiedene körperliche Auswirkungen aufgrund neurologischer Schäden mit sich bringen:
- Halbseitenlähmung (Hemiparese): häufigsten Folge eines Schlaganfalls, die vorübergehend oder dauerhaft bestehen bleibt.
- Schluckstörungen, sogenannte Dysphagie, sind eine häufige Folge von Schlaganfällen. Rund jeder zweite Patient leidet zeitweise unter Problemen beim Schlucken.
- Erhöhte Eigenspannung der Körpermuskulatur, wodurch es zu spastischen Bewegungsstörungen kommt.
- Sprach- und Sprechstörung (Dysarthrophonie), die durch das Absterben von Gehirnzellen verursacht wird.
- Orientierungs- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Demenz: Bereits einzelne Schlaganfälle können zu einem demenziellen Syndrom führen.
- Epileptische Anfälle: Mit und nach einem Schlaganfall zeigen manche Betroffene Ausfälle durch eine übermäßige Erregung von Nervenzellen im Gehirn.
Ein Schlaganfall beeinträchtigt Sehen, Sprache und Persönlichkeit
Neuropsychologische Folgen nach einem Schlaganfall können sich bemerkbar machen durch:
- Sehstörung: wenn die Sehnerven direkt betroffen sind oder eine Region im Gehirn, in der die Informationen des Auges verarbeitet werden.
- Sprachstörung (Aphasie): Grund ist eine Schädigung der Gehirnzellen, die für die Sprache verantwortlich sind.
- Aufmerksamkeitsstörung (Neglect): Sinnesinformationen werden auf einer Seite – meist links – nicht mehr wahrgenommen, obwohl die Augen oder anderen Sinne nicht beeinträchtigt sind.
- Probleme mit Koordination und Struktur: Tätigkeiten können nicht mehr wie gewohnt geplant und durchgeführt werden.
- Konzentrationsstörungen: Die Mehrheit der Schlaganfallpatienten leiden gerade in der ersten Zeit nach dem Infarkt unter einer gestörten Aufmerksamkeitsspanne.
- Persönlichkeitsveränderung: Manche Schlaganfallpatienten zeigen ein apathisches, desinteressiertes Verhalten mit emotionsloser Sprechweise, andere wiederum sind nach dem Hirninfarkt besonders impulsiv, aggressiv und teilweise auch paranoid.
Ein Schlaganfall kann auch schwere psychische Folgen mit sich bringen
Wenn Menschen einen Schlaganfall erfahren, wirkt sich das unweigerlich auf die Psyche aus, insbesondere durch zwei Beschwerden:
- Depression: Menschen, die einen Schlaganfall erleiden, können in der Folge eine Depression entwickeln – einerseits, wenn durch den Hirninfarkt Gehirnbereiche geschädigt wurden, die die Verarbeitung von Emotionen steuern, oder andererseits, wenn die körperlichen Folgen des Schlaganfalls die Psyche nachhaltig beeinträchtigen.
- Angststörungen: ein Schlaganfall wird nicht selten als ein traumatisierendes Ereignis wahrgenommen, wodurch in alltäglichen Situationen Panikattacken mit hohem Puls, Herzklopfen sowie Schweißausbrüchen ausgelöst werden können.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin XY sorgfältig überprüft.