Metzgerwirt in Giggenhausen: „Finale Gespräche“ mit neuen Pächtern – Flohmarkt zeigt die alten Schätze

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Neufahrn

Kommentare

Unterschiedlichste Haushaltsgegenstände waren beim Flohmarkt beim Metzgerwirt in Giggenhausen günstig oder kostenlos zu haben. An diesem Sonntag stehen die wenigen noch nicht verkauften Sachen zur Abholung bereit. © Wilms

Die Gaststätte des Metzgerwirts in Giggenhausen, die nach der Vertragsauflösung mit den Pächtern im Juli geschlossen ist, öffnete kürzlich ihre Türen: Bei dem Flohmarkt, der dort stattfand, gab es nicht nur diverse Schätze des Hauses, sondern auch gute Neuigkeiten in Sachen neue Pächter.

Giggenhausen – Hochzeitsdekoration und Kerzenleuchter aller Art, Geschirr und Besteck in großen Mengen, Tischwäsche, mehr als ein Dutzend Barhocker mit chintzbezogener, geblümter Sitzfläche: Das und etliche weitere Schätzchen und Schnäppchen aus Küche und Kammern waren am Sonntag beim Flohmarkt im Giggenhausener Metzgerwirt für wenig Geld oder sogar kostenlos zu haben. Dazu eingeladen hatte die Genossenschaft Dorfwirtschaft Giggenhausen e.G. im Rahmen eines Tages der Offenen Wirtshaustür. Etwas zu trinken gab es dabei natürlich auch.

Beim „Basarhandel“ im Saal ging es dann recht lebhaft zu. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten außerdem die Gelegenheit zu einer Hausführung, wo sich alle vom guten Zustand und behaglichem Ambiente der Hotelzimmer überzeugen konnten. Für die Genossenschaftler und die Giggenhauser Ortsgemeinschaft war das offene Haus zudem eine willkommene Gelegenheit, sich zu den aktuellen Entwicklungen auszutauschen (siehe Kasten) sowie Zusammenhalt und Interesse an der Zukunft ihrer Dorfgaststätte zu demonstrieren.

Und so zeigten nicht nur Genossenschaftsvorstände und -aufsichtsräte mit Ortssprecher Rudi Geil Präsens, sondern auch die Giggenhausener Vereinsvorstände: Unter anderem waren die Maibaumfreunde, der Krieger- und Soldatenverein, der Männergesangsverein sowie der Opa- und Omaverein vertreten. Viele davon sind im Besitz von Genossenschaftsanteilen.

Zum Hintergrund des Bertreiberwechsels

Zur Rettung des Metzgerwirts im November 2021 ins Leben gerufen, ist die Genossenschaft Dorfwirtschaft Giggenhausen eG nach der erfolgreichen Einwerbung von rund einer Million Euro Startkapital seit Frühjahr 2022 wirtschaftlich Eigentümerin des Traditionsgasthauses. Dieses wurde, einschließlich des Hotelbetriebes, vor zwei Jahren an die beiden Gastronomen Daniel Zull und Markus Winnefeld verpachtet. Aus persönlichen, gesundheitlichen Gründen kam es Ende Juli 2024 zur Vertragsauflösung mit den bisherigen Pächtern (wir haben berichtet).

Intensiv kümmerte sich der Genossenschaftsvorstand um eine möglichst zügige Neuverpachtung. Bei der Suche, die von professioneller fachlicher Hilfe begleitet wurde, hat man in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat schnell ein geeigneter Interessent gefunden. Die potenzielle Wirtsfamilie habe bei einem Treffen mit den Giggenhausener Vereinsvorständen persönlich sowie mit ihrer professionellen Erfahrung und mit dem gastronomischen Konzept überzeugt, so der Genossenschaftsvorstand. „Wir sind in guten, finalen Gesprächen.“ Um wen es sich bei den Pächtern handelt, wurde zwar intern bereits kommuniziert, soll aber erst nach Vertragsunterzeichnung öffentlich gemacht werden.

Diese wird für Anfang November ins Auge gefasst. Während die Gaststätte seit Vertragsende geschlossen blieb, hat die Genossenschaft über den Sommer mit vereinten Kräften die lukrative Zimmerbelegung aufrechterhalten, „ehrenamtlich mit vielen fleißigen Händen, Kraft und Zeitinvestition“, wie es im Informationsschreiben an die Genossenschaftsmitglieder heißt. Die pächterlose Zeit wurde zudem dazu genutzt, das Gebäude zu renovieren, zu putzen und aufzuräumen, „um es innen und außen auf Vordermann zu bringen“. Dazu zählte auch das gemeinschaftliche Ramadama, im Zuge dessen ein opulentes Sammelsurium an Gebrauchs- und Deko-Gegenständen vom Speicher bis zum Keller zutage gefördert wurde, die den Saal beim Tag des offenen Metzgerwirts in ein Antiquariat beziehungsweise einen Trödelladen verwandelten. 

„Es war ein rundum gelungener Tag“, zogen Vorstand und Aufsichtsrat ein positives Resümee von der gemeinschaftlich gestemmten Aktion „Offene Wirtshaustür“. Im Nachgang und „im Sinne der Nachhaltigkeit“ stehen an diesem Sonntag von 14 bis 16 Uhr die wenigen noch nicht verkauften Gegenstände im Saal des Metzgerwirts zur Abholung bereit. „Wir würden uns freuen, möglichst viele Gegenstände einem neuen Besitzer übergeben zu können“, heißt es dazu in der Mitteilung der Führungsriege. 

Auch interessant

Kommentare