Nach einem schweren Unwetter mit Muren und Erdrutschen in den Tiroler Bergen ist die Evakuierung von mehreren Berghütten angelaufen. Ein Helikopter des österreichischen Bundesheeres wurde eingesetzt, um rund 100 Personen in Sicherheit zu bringen, wie das Bundesland Tirol am Dienstag miteilte.
Ein Abstieg zu Fuß von den drei betroffenen Schutzhütten in der Nähe der Gemeinde Gschnitz wäre aufgrund der Muren zu unsicher, erklärte der Krisenmanager des Landes Tirol, Elmar Rizzoli, dem Sender ORF.
Alpendorf von Schlammlawine bedroht
Am Montagabend waren bereits mehrere Bewohner von Gschnitz ausgeflogen worden, wie die Presseagentur APA meldete. Bürgermeister Andreas Pranger berichtete der APA, dass niemand verletzt wurde. Nun werde daran gearbeitet, Häuser vom Schlamm der Mure zu befreien, sagte er.
Außer der 400-Einwohner-Gemeinde Gschnitz in der Nähe des Brennerpasses waren auch die Gemeinde Neustift im Stubaital und der Bezirk Landeck von Muren betroffen, wie die Tiroler Behörden mitteilten.
Dorf in der Schweiz verschüttet
Am 28. Mai stürzten Millionen Kubikmeter Eis, Fels und Geröll ins Tal und begruben praktisch das ganze Dorf Blatten in der Schweiz unter sich. Ein Schäfer, der seine Tiere nicht alleine lassen wollte, starb.