Ärger wegen Palästinensertuch - Traurig, aber wahr: Ein Jude muss dem Papst erklären, wer Jesus war
Die Idee eines palästinensischen Volkes in der heutigen Form ist ein modernes politisches Konstrukt, das seine Ursprünge im 20. Jahrhundert hat – im Zuge der Aufteilung des Nahen Ostens nach dem Ersten Weltkrieg durch die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien.
Die politische Bedeutung des Symbols
Das Tragen eines Palästinensertuchs ist heute ein starkes politisches Symbol, das oft mit der palästinensischen Sache und – leider – auch mit anti-israelischen Strömungen verbunden ist. Wenn der Papst das Jesuskind in einem solchen Tuch darstellt, sendet er damit eine Botschaft, die nicht nur historisch ungenau, sondern auch politisch heikel ist.
Der Vatikan hat in der Vergangenheit immer wieder versucht, sich als neutrale und vermittelnde Instanz in Konflikten zu positionieren. Doch eine solche Geste kann leicht als Parteinahme interpretiert werden – und zwar für eine Darstellung der Geschichte, die Israels historische und religiöse Verbindung zu diesem Land ignoriert.
Religiöse Fakten und historische Wahrheiten
Es ist erstaunlich, dass gerade in einer Religion, die ihre Wurzeln im Judentum hat, solche historischen Tatsachen ignoriert werden. Das Alte Testament, das ein zentraler Bestandteil des Christentums ist, erzählt durchgehend die Geschichte des jüdischen Volkes und seiner Verbindung zum Land Israel.
Auch die engsten Verbündeten Israels in der heutigen Welt sind oft religiöse Christen, insbesondere aus evangelikalen Kreisen, die sich entschieden gegen Antisemitismus einsetzen und die jüdischen Wurzeln des Christentums betonen.
Eine verdrehte Geschichte
Der Papst mag mit dieser Geste versucht haben, Solidarität oder eine Botschaft des Friedens zu vermitteln. Doch die Darstellung eines (jüdischen) Jesus in einem politischen Symbol, das mit anti-israelischen Bewegungen in Verbindung gebracht wird, ist mehr als unglücklich. Sie verdreht nicht nur die Geschichte, sondern riskiert auch, den ohnehin schon sensiblen Nahostkonflikt weiter zu polarisieren.
Ein alter Witz mit trauriger Wahrheit
Das erinnert mich an einen alten Witz: Eine arme, alte jüdische Frau sucht bei strömendem Regen Schutz in einer Kirche. Als der Pfarrer sie hinauswerfen will, nimmt sie die Jesusfigur von der Wand und sagt: „Komm, Joschua, wir sind hier wohl nicht willkommen.“
Vielleicht sollte man dem Papst ins Gedächtnis rufen, dass „Joschua“ – Jesus – nicht nur ein Jude war, sondern auch, dass die Ursprünge seiner Religion tief im Judentum verwurzelt sind.
Ein Appell an die Verantwortung
Der Papst trägt nicht nur eine religiöse Verantwortung, sondern auch eine historische. Ein Symbol wie dieses mag auf den ersten Blick harmlos wirken, doch es kann weitreichende Konsequenzen haben – sowohl für den interreligiösen Dialog als auch für den Kampf gegen Antisemitismus.
Historische Fakten dürfen nicht für politische Botschaften verdreht werden. Vor allem nicht, wenn sie in einer Welt geteilt werden, die bereits so voller Missverständnisse und Konflikte ist.
Fazit: Eine Geste wie die des Papstes mag gut gemeint sein, doch sie ignoriert die Geschichte und riskiert, neue Gräben zu schaffen, wo Brücken gebaut werden sollten. Jesus war kein Palästinenser, und es ist Zeit, sich wieder auf die Fakten zu konzentrieren – und auf das, was uns wirklich verbindet.