So sind Kinder im Landkreis Ebersberg geimpft
Das Gesundheitsamt hat kurz vor den Sommerferien einen Impfcheck bei den Schülern im Landkreis Ebersberg gemacht. Mit erstaunlichen Ergebnissen, wie das Landratsamt mitteilt.
Landkreis – Die Fachkräfte der Gesundheitsbehörde haben im Rahmen der Bayerischen Impfstrategie in den 6. Schulklassen die Impfbücher durchgesehen, wie das Landratsamt mitteilt. Insgesamt hätten 77 Prozent der Schüler ein Impfbuch vorgelegt. Fehlten dort Impfungen oder standen Auffrischungen bevor, hätten die Kinder ein entsprechendes Informationsblatt für ihre Eltern mitbekommen, hieß es.
Hohe Impfquoten bei Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten
Als erfreulich wertet das Landratsamt die hohen Impfquoten mit über 80 Prozent bei Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten mit vollständiger Grundimmunisierung und mindestens einer Auffrischung. Die Weltgesundheitsinformation (WHO) habe sich zum Ziel gesetzt, Masern in Europa zu eliminieren. Hierfür sei eine hohe Bevölkerungsimmunität nötig; diese sollte bei mindestens 95 % liegen. Im Landkreis liege die Impfquote bei den Kindern mit zwei vorliegenden Impfungen sogar bei 96 Prozent. Auch bei den Impfungen gegen Mumps und Röteln lägen hier die Impfquoten über 95 Prozent, so die Kreisbehörde.
Vergleichsweise niedrig dagegen seien bei den Sechstklässlern die Impfquoten gegen Polio bzw. Kinderlähmung. Nur 58 Prozent hätten die vollständige Grundimmunisierung.
Fast 80 Prozent haben keine Impfung gegen Humane Papillomviren
Außerdem hätten 78 Prozent der Schüler keine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV). Die Viren werden vor allem bei Sexualkontakten übertragen. Eine HPV-Infektion kann Genitalwarzen im Anus- und Geschlechtsbereich verursachen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) gibt es hier hohe Infektionsraten bis zu 40 Prozent schon bei jungen Menschen. Zwar haben HPV-Infektionen zumeist keine gesundheitlichen Folgen und werden in der Regel von der Immunabwehr des Körpers besiegt. Das HP-Virus könne aber auch überdauern und Jahre oder Jahrzehnte später Krebs-Erkrankungen im Genital-, Analbereich oder Mund- und Rachenraum auslösen, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts. Ebenso könnten durch die Folgen einer HPV-Infektion Komplikationen während der Schwangerschaft entstehen. Jährlich erkrankten deutschlandweit ca. 6250 Frauen und 1600 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Mit ca. 4.600 Erkrankungen im Jahr sei der Gebärmutterhalskrebs bei Frauen die am häufigsten durch HPV ausgelöste Krebserkrankung. Die Impfung biete den bestmöglichen Schutz vor einer Ansteckung mit krebsauslösenden HPV-Typen., so das Landratsamt.
(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Ebersberg-Newsletter.)
Das Gesundheitsamt weist ausdrücklich darauf hin, dass fehlende Impfungen immer nachgeholt werden könnten und bittet darum, sich über Nutzen und Risiken einer Impfung zu informieren. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI seien dabei medizinischer Standard.