„Da ging‘s um zwei, drei Minuten“: Feuerwehr rettet schlafende Familie aus brennender Wohnung

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Mit einem Großaufgebot war die Schongauer Feuerwehr beim Wohnhausbrand im Einsatz. © Hans-Helmut Herold

Ein defekter Herd löste in der Nacht einen Brand aus – Rauchmelder, Nachbarn und Feuerwehr verhinderten Schlimmeres für Eltern und Kinder.

Eltern, die in Unterwäsche mit Kindern auf dem Arm zwischen Feuerwehrleuten und Notärzten herumlaufen – diese Szenen in der Nacht auf Samstag beweisen schon, dass es eng war. Laut Schongaus Feuerwehr-Kommandant Werner Berchtold war die Alarmierung „Zimmerbrand mit Person in Gefahr“ um 1.08 Uhr erfolgt. Mit sieben Fahrzeugen und insgesamt 30 Einsatzkräften war die Feuerwehr zum Brandort in der Friedrich-Ebert-Straße geeilt. „Ein Anwohner in dem Mehrfamilienhaus hatte einen Rauchmelder gehört und den Notruf gewählt“, sagt Berchtold.

Vor Ort war die Situation unübersichtlich. Laut Berchtold habe man Rauchschwaden im Treppenhaus gesehen, aber wegen des Hauseingangs um die Ecke mussten erst rund 60 Meter Schlauchleitungen verlegt werden. „Wir haben das Haus umgehend evakuiert“, so Berchtold, die Bewohner von vier Wohnungen wurde ins Freie gebracht – nur die der Brandwohnung nicht. „Wir haben dort mehrfach geklopft, und wir klopfen nicht leise“, sagt Berchtold. Nachdem auch der Rauchmelder schon seit Langem lautstark anschlug und es keine Reaktion gab, war für die Einsatzkräfte klar, dass sich in der Brandwohnung niemand aufhält.

Also wurde die Tür aufgebrochen, Atemschutzträger eilten in die verrauchte Wohnung auf der Suche nach dem Brandherd. „Plötzlich war dort ein Kind, das war natürlich erstmal ein Schock und völlig überraschend für uns“, sagt Berchtold. Das sei auch gleich wieder verschwunden gewesen. Erst jetzt stellte sich heraus, dass das betroffene Ehepaar mit seinen laut Berchtold ein und fünf Jahre alten Kindern den kompletten Einsatz im Schlaf gar nicht mitbekommen hatte. „Das ist wirklich sehr ungewöhnlich.“

Sofort wurde die vierköpfige Familie ins Freie gebracht, gleichzeitig war die Brandursache ausfindig gemacht: In der Küche stand der Herd bereits in Flammen, laut Polizeibericht habe er sich aufgrund eines Defekts entzündet. Zudem lagen noch ein Topf und ein Holzbrett auf dem Herd. Berchtold vermutet zwar eher, dass der Herd nicht ganz ausgeschaltet war, aber das Ergebnis war letztlich das Gleiche: „Man sollte nie etwas auf dem Herd lagern, das passiert viel zu oft.“ Es war bereits ein offenes Feuer ausgebrochen, „ein Vollbrand der Küche stand unmittelbar bevor“, so Berchtold.

Flammen waren schnell gelöscht

So aber konnten die Flammen schnell abgelöscht werden. Die Feuerwehr lüftete gut durch, danach durften die Anwohner wieder in ihre Wohnungen. Eine Schadenshöhe meldete die Polizei nicht, er dürfte sich aber in Grenzen halten. Die Familie kam zur Untersuchung ins Krankenhaus Kaufbeuren, doch laut Berchtold habe niemand schwerere Blessuren davongetragen. Dass es so glimpflich ausging, lag am Rauchmelder, dem aufmerksamen Nachbarn und nicht zuletzt dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr.

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