Zweite Bürgermeisterin ist sie bereits – den Platz auf dem Chefsessel im Rathaus nimmt sie somit immer wieder vertretungsweise ein. Nach der nächsten Wahl will Daniela Puzzovio dort dauerhaft walten – sie ist erneut die Kandidatin der ALS für den Posten des Stadtoberhaupts.
Schongau – Bei sonnigem Herbstwetter und trotz Parallelveranstaltungen kamen sechzehn Gäste und zwölf Mitglieder der ALS zur Aufstellungsversammlung im Turmsaal zusammen. Der Blick in die Runde veranlasste Bürgermeister Falk Sluyterman zum humorigen Kommentar: „Das sind ja fast mehr als bei mir.“
ALS baut auf Puzzovio: „Stellen 2026 die Bürgermeisterin“
Gregor Schuppe, langjähriger Vorsitzender der ALS und Stadtrat, war verhindert und sandte sein Grußwort per Videobotschaft. Skizziert wurden darin die Geschichte, die Erfolge und die Ziele der ALS. Im Jahr 1989 mit damals unüblichen und vor allem parteiunabhängigen Zielsetzungen gestartet, stellte sie seit 1990 bis zu fünf Stadträte und zwei Zweite Bürgermeister.
Bereits zum 20-Jährigen hatte Schuppe verkündet: „Irgendwann stellen wir den Bürgermeister“. Nun, 2025 sagt er: „Nicht ‚irgendwann‘, nicht ‚Bürgermeister‘: 2026 stellt die ALS die Bürgermeisterin“.
Puzzovio schilderte anhand ihres Lebenslaufs die Kompetenzen, die sie zum Amt der Bürgermeisterin in schwierigen Zeiten befähigen. In der Forschung eines pharmazeutischen Global Players lernte sie fragen, Strukturen erkennen, analysieren. Im internationalen Marketing ging es dann um die Entwicklung von Strategien zur Zielerreichung – und darum, diese als Maßstab aller Investitionen und Handlungen zu setzen. Verantwortung in der Menschenführung wie auch für sehr große Budgets prägten ihre Aufgaben in den USA. Nach weiteren Management- und Psychotherapieausbildungen führte sie ihr Weg in die Berater- und Trainerselbstständigkeit. Die Person in den Mittelpunkt zu stellen, bedeute Menschen mitzunehmen, Kreativität, Durchhaltevermögen und klare Kommunikation.
Daniela Puzzovio will Bürgermeisterin in Schongau werden: „Ihr könnt mich beim Wort nehmen“
Ihre Ziele für Schongau waren schnell umrissen: Auch hier sieht die derzeitige Zweite Bürgermeisterin zuerst den Menschen im Mittelpunkt. Es gelte gut zuzuhören und Begegnungsmöglichkeiten für den Austausch von Wirtschaft, Kommune und Bürgern zu schaffen. Mehr Miteinander von Stadtrat und Verwaltung beim Entwickeln von zukunftsfähigen Plänen und Strategien sehe sie als Schlüssel zum Erfolg. Als Basis dieser Weichenstellungen brauche es den Blick auf die Ressourcen, das Ausbaufähige und das Besondere Schongaus. Zudem skizzierte Puzzovio Ziele anhand der ALS-Schwerpunktthemen: „Schritte zu fairem Wohnen“, „Arbeitgeberattraktivität“, „Leerstandsmanagement“ oder „Ausbau von Mobilitätsangeboten“.
„Trauen Sie mir das zu?“, fragte Puzzovio. Das wurde einstimmig und ohne Gegenkandidaten von den Stimmberechtigten mit ‚Ja‘ beantwortet. Puzzovio wies humoristisch darauf hin, dass sie vor sechs Jahren „Bürgermeisterin werden wollte“ und nicht alles wusste: Jetzt, nach ihrer Zeit als Zweite Bürgermeisterin und Veränderungen in der Kreispolitik, wisse sie, was auf sie zukommt. „Ihr könnt mich beim Wort nehmen“.
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