Mikas-Markt-Monitor - Sehen wir eine Trendwende oder nur Strohfeuer bei China-Aktien?
Haben chinesische Aktien das Schlimmste hinter sich? Gegenüber dem Tief im Februar legte der CSI 300, der wichtigste Index an der Börse Shanghai, deutlich zu.
Zumindest die Stimmung hat kurzfristig gedreht. Die wichtigen Investmentbanken an der Wall Street scheinen von ABC – anything but China – etwas abzurücken. Ist das die Trendwende? Sollen Anleger jetzt China-Aktien kaufen? Oder langfristig in China-Fonds investieren?
Für eine Entwarnung ist es noch zu früh. Angesichts der massiven Verluste seit den Höchstständen im Jahr 2021 – chinesische Tech-Aktien verloren im Schnitt mehr als 70 Prozent – ist die jüngste Erholung zwar ein kleines Signal, aber doch eben nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Chinesische Aktien derzeit günstig bewertet
Relativ zu anderen Weltbörsen, vor allem der Wall Street, ist die Bewertung chinesischer Aktien auf ein Rekordtief gesunken. Allein ein solches Bewertungsniveau lockt immer mutige Anleger an – selbst wenn sich die Fundamentaldaten noch nicht nachhaltig verbessern.
Die Regierung versucht, die Stimmung zu drehen: Sie lockern Beschränkungen für den Immobilienkauf und lassen zu, dass die Hypothekenzinsen sinken. Außerdem will Beijing mehr für die Regulierung tun, die Aufsicht über notierte Unternehmen und Dividendenzahlungen verstärken. Die positiven Signale ließen Anleger aufhorchen.
Ausländische Anleger haben Vertrauen verloren
Das Grundproblem bleibt aber langfristig das mangelnde Vertrauen, insbesondere der ausländischen Anleger. Trotz der jüngsten Charmeoffensive gegenüber den Franzosen
bleibt eine große Skepsis gegenüber der chinesischen Führung und der Wirtschaftspolitik des Landes bestehen.
„China first“ – so klingen die Äußerungen aus der Hauptstadt. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Anleger können zwischenzeitlich auf schnelle Kursgewinne setzen.
Langfristig bleibt ein Investment in China-Aktien heikel.