Bernd Leno verteidigt DFB-Absage: „Der falsche Mann als Nr. 3“
Die Absage von Bernd Leno an Julian Nagelsmann war im Oktober der große Aufreger rund um das DFB-Team. Der Torhüter hat sich nun erneut verteidigt.
Frankfurt – Die Länderspielpause im Oktober hat für großen Wirbel um Bernd Leno gesorgt. Der Torhüter des englischen Erstligisten FC Fulham schlug die Einladung für den Lehrgang des DFB-Teams durch Julian Nagelsmann aus. Nachdem sich die neue Nr. 1, Marc-André ter Stegen, beim FC Barcelona langfristig verletzt hatte, war der Zweikampf zwischen Oliver Baumann und Alexander Nübel ausgerufen worden.
Leno hatte keine Lust, als fünftes Rad am Wagen bei den Nations-League-Partien gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande dabei zu sein. Beim DFB fiel die Reaktion verstimmt aus. „Julian hat ihm eine Perspektive gegeben, vielleicht nicht für diese beiden Länderspiele, aber mittelfristig schon“, sagte etwa Sportdirektor Rudi Völler zu Leno: „Die Tür ist nicht ganz zu, aber es wird nicht einfach, noch einmal reinzurutschen.“
Bernd Leno will klarstellen: „Das war nicht der Fall“
Leno selbst erklärte, überrascht von den vielen Diskussionen gewesen zu sein. „Damit habe ich jetzt auch nicht so gerechnet“, sagte der frühere Stuttgarter und Leverkusener. Dass seine Absage an die Nationalmannschaft immer noch für ein Echo sorgt, scheint Leno ebenfalls zu verwundern. Jedenfalls hat sich der 32-Jährige erneut ausgiebig zu dem Thema geäußert.

Im Sky-Podcast ‚Klick & Rush‘ verteidigte sich Leno: „Es wurde so dargestellt, als habe ich dem Bundestrainer gesagt, ich komme nur, wenn ich die Nummer eins wäre. Das war nicht der Fall. Ich habe mit Julian und auch dem Torwarttrainer darüber geredet und ihm offen und ehrlich meine Sicht gesagt.“
Bernd Leno: „Nicht so angehört, dass ich eine Chance bekommen würde“
Diese Sicht lautete: „Nübel und Baumann bekommen ein Spiel und dann habe ich gesagt, dass ich wahrscheinlich der falsche Mann bin, da als Nr. 3 dabei zu sein. Es hat sich nicht so angehört, dass ich eine Chance bekommen würde.“ Leno ist seit 2016 Nationalspieler, hat bei neun Einsätzen fünf Pflichtspiele für das DFB-Team absolviert. Nübel und Baumann feierten im Oktober jeweils ihr Debüt mit dem Adler auf der Brust.
Ob Leno nochmal eine Rolle in der Nationalmannschaft spielen wird, ist unklar. Auf der Hand liegt, dass eine Nominierung des England-Legionärs nach seinem Verhalten beim letzten Lehrgang zum Politikum werden würde. Experten wie Steffen Freund bekamen zuletzt „Schnappatmung“, wenn es um Leno ging. Er sagt selbst: „Es war mir immer ein Privileg, Nationalspieler zu sein. Im Endeffekt wird niemand durch irgendein Gelaber wieder reingebracht. Wenn ich Top-Leistungen bringe, kann ich wieder reinkommen.“