Geheimdienst enthüllt: So schlecht schneidet Putins „unbesiegbare“ Rakete im Ukraine-Krieg ab
Russlands „unbesiegbare“ Rakete funktioniert laut dem britischen Geheimdienst nicht wie geplant. Die Luftwaffe setzte sie erneut im Ukraine-Krieg ein.
London – Russland hat sich im Ukraine-Krieg immer wieder mit seiner Hyperschallrakete vom Typ Kinschal gebrüstet. Sie soll laut dem Präsidenten Wladimir Putin „unbesiegbar“ sein – der britische Geheimdienst enthüllte nun allerdings: Russlands moderne Raketen funktionieren nicht so gut wie behauptet. In der Ukraine seien sie oft besiegt worden – sie wurden demnach abgefangen oder verfehlten das Ziel knapp.
Russische Luftwaffe: Russland setzt Kinschal-Rakete im Ukraine-Krieg ein
Die russische Luftwaffe hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste vor kurzem wieder eine Hyperschallrakete vom Typ Kinschal gegen die Ukraine eingesetzt – erstmals seit August. Ziel der Rakete mit dem Nato-Code „AS-24 Killjoy“ sei vermutlich ein Militärflugplatz gewesen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.
Laut einem Telegram-Post der ukrainischen Luftstreitkräfte seien insgesamt drei der Hyperschallraketen in Richtung Kiew und eines strategischen Flugplatzes in der westlichen Stadt Starokonstantinov gefeuert worden. Eine Raketenabwehreinheit habe eine Kinschal in der Region Kiew abgefangen, teilte die Ukraine laut Business Insider mit. Was mit den anderen beiden passiert ist, wurde demnach nicht erwähnt.
„Unbesiegbare“ Rakete: Putin pries moderne Rakete als zielsicher an
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Kinschal-Rakete bei ihrer Vorstellung im Jahr 2018 „unbesiegbar“ genannt. Damals pries er sie an als „mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegend, zehnmal schneller als die Schallgeschwindigkeit, die außerdem in allen Phasen ihrer Flugbahn manövrieren kann“. Laut Putin sei es dank der Rakete möglich, alle bisherigen und „künftigen Flugabwehr- und Raketenabwehrsysteme zu überwinden und nukleare und konventionelle Sprengköpfe in einer Reichweite von über 2.000 Kilometern abzufeuern.“
Die Nato hatte den Spitznamen „Killjoy“ (Spielverderber) vergeben, weil diese Raketen nach Einschätzung des Bündnisses mit herkömmlicher Flug- oder Raketenabwehr kaum abzufangen sind. Sie sei für hochwertige und gut verteidigte Ziele vorgesehen.
Russland setzt Hyperschallrakete ein: „Abschüsse haben wahrscheinlich Ziele verfehlt“
Bereits in der Vergangenheit gab es Meldungen, laut denen die Ukraine sechs Kinschal-Raketen abgeschossen habe, die Russland bei einem Angriff im Mai abgefeuert hatte. Das berichtete die New York Times damals unter Berufung auf ukrainische und US-amerikanische Beamte.
Aus London hieß es nun, die bisherigen Einsätze der Hyperschallrakete im Ukraine-Krieg seien durchwachsen verlaufen. „Viele Abschüsse haben wahrscheinlich ihre beabsichtigten Ziele verfehlt, zudem ist es der Ukraine auch gelungen, Angriffe dieses angeblich ‚unbesiegbaren‘ Systems abzufangen“, teilte das Ministerium weiter mit. Bereits im Oktober hatte sich das britische Verteidigungsministerium zu der „schlechten“ Leistung der Kinschal-Raketen geäußert.
Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022 veröffentlicht das britische Verteidigungsministerium täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London dabei Desinformation vor. (dpa/hk)