Ein kleines Brückerl macht großen Ärger. Unmittelbar nach einer Ortsbesichtigung von Gemeinderäten, Bürgermeister Simon Sörgel und Prüfingenieur Franz Ostler fiel die Entscheidung: Ab sofort ist die Burgleitenbach-Brücke zwischen alter und neuer Ammerseestraße wegen Einsturzgefahr für den gesamten Verkehr gesperrt. Das gelte auch für Radfahrer und Fußgänger, wie in der Anordnung explizit betont wird.
Pähl - Die Brücke zwischen Haus-Nummer 13 in der alten Ammerseestraße und Haus-Nummer 14 in der Ortsdurchfahrt der neuen Ammerseestraße sorgte bereits vor gut einem Jahr für Diskussionen im Gemeinderat. Wegen des schlechten Zustands bestand damals schon Handlungsbedarf. Der von der Gemeinde beauftragte Brückengutachter hatte erhebliche Mängel bei Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit festgestellt und das Bauwerk mit 3,5 benotet. Zur Information: Bei Brückenprüfungen geht die Skala von 1,0 bis 1,4 für „sehr guten Bauwerkszustand“ bis zu 3,5 bis 4,0 für „ungenügenden Bauwerkszustand“. Als erste Maßnahme wurde damals die Tragfähigkeit der Brücke für das Gewicht von Fahrzeugen auf maximal zwei Tonnen beschränkt, was aber letztendlich den Verfallsprozess nicht aufgehalten hat.
Totalsperrung der Burgleitenbach-Brücke in Pähl - Neubau favorisiert
Im ersten Prüfbericht hieß es, wegen der Anzahl der vorhandenen Dauerhaftigkeitsschäden, des Schadensausmaßes und der fortgeschrittenen Durchfeuchtung im Zusammenhang mit dem Chlorideintrag, der Karbonatisierung und auch aufgrund der starken Querschnittsschwächung der Stahlträger sei eine Sanierung technisch und wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. Das Fazit des Gutachters: „Ein Neubau ist zu favorisieren.“
Im Raum stand auch die grundsätzliche Entscheidung des Gemeinderats, ob man an dieser Stelle weiterhin eine für den Pkw-Verkehr geeignete Brücke brauche, wobei Sanierung oder Neubau einer weiteren Klärung bedürfen. Oder aber man verzichte wegen der zu erwartenden hohen Kosten, der geringen Nutzung sowie des unwesentlichen Umweges gänzlich auf die Brücke. Stattdessen könne man einen schmalen Steg für Fußgänger und Radfahrer über den Burgleitenbach errichten.
Bürgermeister Sörgel informierte damals, dass im gemeindlichen Vermögenshaushalt seit Jahren 410.000 Euro für anstehende Sanierungen oder Erneuerungen von Brücken eingeplant sind. Ob und wann dieser Etat für die Lösung des akuten Problems in Frage kommt, wird in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen besprochen.
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