Handball-EM im Newsticker - Kroatien feiert überraschenden Sieg gegen Spanien
Kroatiens Topspieler zum Sieg gegen Spanien: „Es war ein perfektes Spiel“
Samstag, 13. Januar, 11.26 Uhr: Es war die erste große Überraschung dieser Handball-Europameisterschaft. „Es war ein perfektes Spiel von uns von der ersten bis zur letzten Minute“, sagte Kroatiens Topmann Domagoj Duvnjak nach dem vor allem in der Höhe nicht erwarteten 39:29 (18:14)-Sieg gegen Spanien zum Auftakt der Gruppe B.
„Es hat alles geklappt“, sagte der frühere Welthandballer des THW Kiel. Es gebe „solche Tage im Sport“, erklärte der 35-Jährige. Aber er habe lange nicht mehr „so ein Spiel gespielt.“ Man wolle den Erfolg kurz „genießen“ und dann die zweite Vorrundenpartie gegen Österreich am Sonntag ins Visier nehmen, kündigte Duvnjak an.
Tausende kroatische Fans hatten die Mannheimer Arena am Freitag in einen Hexenkessel verwandelt und ihr Team lautstark nach vorne gepeitscht. Der zweimalige Olympiasieger und Weltmeister von 2003 spielte phasenweise wie im Rausch - und die Spanier an die Wand.
Nach den enttäuschenden Auftritten bei den vergangenen beiden großen Turnieren waren die Kroaten von vielen Experten diesmal nicht zum Favoritenkreis gezählt worden. Das könnte sich nun ändern. Der Sieg sei wichtig für das Selbstvertrauen, erklärte Routinier Duvnjak. Es sei aber auch nur das erste Spiel gewesen.
Spaniens Trainer Jordi Ribera sprach von einem „traurigen Tag“ für seine Mannschaft und haderte vor allem mit deren Defensivleistung. Auch die Torhüter der Iberer waren quasi kein Faktor. Die Spanier standen seit 2016 bei jeder EM im Finale und holten dabei zweimal den Titel. Nun müssen sie sich schütteln und erst mal den Einzug in die Hauptrunde schaffen. Am Sonntag treffen sie auf Rumänien.
Handball-Kapitän Golla zu Nordmazedonien-Spiel: „Wie ein Endspiel“
Freitag, 12. Januar, 15.11 Uhr: Kapitän Johannes Golla hat vor dem zweiten Vorrundenspiel der deutschen Handballer bei der Heim-EM gegen Nordmazedonien zu höchster Wachsamkeit und Konzentration aufgerufen. „Wir stehen vor einer fast unveränderten Situation. Wenn wir uns gegen Nordmazedonien nicht gut präsentieren, hat uns das fulminante Auftaktspiel nichts gebracht. Daher sind die Sinne wieder geschärft“, sagte der 26-Jährige am Freitag im ZDF-Morgenmagazin und ergänzte mit Blick auf die Partie am Sonntag (20.30 Uhr) in Berlin: „Das ist wieder wie ein Endspiel.“
Der 27:14-Sieg im Duell mit der Schweiz vor der Weltrekordkulisse von 53 586 Fans am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf habe die Mannschaft beflügelt und gezeigt, „wie groß die Euphorie werden kann“, sagte Golla. Der Kreisläufer vom Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt machte keinen Hehl daraus, dass die DHB-Auswahl auch gegen Nordmazedonien als Favorit ins Spiel gehe. „Wir müssen das Niveau vorgeben“, forderte er.
Während die Defensive in Verbindung mit dem überragenden Torwart Andreas Wolff gegen die Schweiz „schon nahe am Optimum“ agiert habe, müsse man im Angriff noch zulegen. „Wir haben einige Chancen liegengelassen. Das müssen wir besser machen, um in den engen Spielen mit der nötigen Sicherheit agieren zu können. Es ist klar, dass früher oder später die Spiele eng werden und dann Kleinigkeiten entscheiden“, sagte Golla.
Favoriten Schweden und Dänemark feiern Auftaktsiege
23.00 Uhr: Titelverteidiger Schweden ist mit einem souveränen Sieg in die Handball-Europameisterschaft gestartet. Das mit zahlreichen Bundesliga-Spielern gespickte Team von Trainer Glenn Solberg bezwang Außenseiter Bosnien-Herzegowina in der Gruppe E am Donnerstag mit 29:20 (14:7). Auch Dänemark, zuletzt dreimal in Serie Weltmeister, feierte einen Auftakt-Erfolg. Beim 23:14 (9:9) gegen Tschechien in der Gruppe F brauchte es aber eine klare Leistungssteigerung des Favoriten nach der Pause. Norwegen setzte sich in der Gruppe D mit 32:21 (15:10) gegen Polen durch.
Gewaltig und einzigartig: Handballer schwärmen von EM-Auftakt
Donnerstag, 11. Januar, 04.59 Uhr: Die Weltrekord-Kulisse von 53.586 Fans hat Deutschlands Handballer mächtig beeindruckt und Lust auf eine stimmungsvolle Heim-EM gemacht. „Ich habe es genossen. Diese Atmosphäre war fantastisch. Daran könnte man sich glatt gewöhnen“, sagte der überragende Torwart Andreas Wolff nach dem 27:14 (13:8)-Kantersieg gegen die Schweiz zum EM-Auftakt.
Auch seine Mitspieler schwelgten nach der Partie am Mittwochabend in Düsseldorf in Superlativen. „Das war unglaublich und gewaltig für jeden von uns. Ich bin super dankbar und glücklich, dabei gewesen zu sein. Es war ein besonderes Erlebnis. Vor allem das Einlaufen war gigantisch. Da hatte ich schon Gänsehaut und musste lächeln“, berichtete Spielmacher Juri Knorr, der mit sechs Toren bester deutscher Werfer war.
„Das ging durch Mark und Bein. Das werde ich nie vergessen. Das gibt's wirklich nur in Deutschland und das macht Bock auf mehr“, schwärmte Linksaußen Rune Dahmke. Der Bundesliga-Profi vom THW Kiel erlebte gleich zwei Gänsehautmomente. „Beim Warmmachen, als wir in die Halle gelaufen sind, und als die Nationalhymne gespielt wurde. Das war brutal“, sagte Dahmke.
Mit Sprechchören, Gesängen und La-Ola-Wellen hatten die Zuschauer die DHB-Auswahl zum Traumstart in die Europameisterschaft gepeitscht. „Das war ein einmaliges Erlebnis für uns in unserer Handballkarriere. Auf der Platte kam es von allen Seiten. Es war so laut“, berichtete Kapitän Johannes Golla mit einem breiten Grinsen und befand: „Die Euphorie ist jetzt da“.