Trump-Regierung soll iranischen Angriff auf US-Stützpunkt in Katar „koordiniert“ haben

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Ein Ex-Geheimdienstoffizier behauptet: Trump und Katar wussten über den iranischen Angriff auf einen US-Stützpunkt Bescheid. Der Beweis sei ein Statement.

Washington, D.C. – Der ehemalige Geheimdienstoffizier der israelischen Verteidigungskräfte, Barak Ravid, hat behauptet, dass der iranische Vergeltungsangriff auf einen US-Stützpunkt in Katar mit vollem Wissen der USA unter Präsident Donald Trump erfolgte.

„Die Iraner haben diesen Angriff mit den Kataris und mit dem Wissen der Trump-Administration koordiniert“, sagte Ravid im TV-Interview mit CNN-Moderator Anderson Cooper. Eine „Quelle mit direkter Kenntnis“ über den iranischen Raketenbeschuss auf Katar habe ihm gesagt: Der Vergeltungsschlag sei nur zur Show gewesen und nicht dazu gedacht, um tatsächliche Schäden anzurichten.

Trump soll vom iranischen Angriff auf US-Stützpunkt in Katar gewusst haben

In einer mutmaßlich vor dem iranischen Angriff vorbereiteten Presseerklärung sieht Ravid den Beweis für die Behauptung. „Die Katarer gaben fünf Minuten, nachdem die Raketen anfingen zu fliegen, eine Erklärung mit 500 Wörtern ab, die nur darauf wartete, abgeschickt zu werden. Soweit ich von meinen Quellen weiß, wurde niemand von diesem Angriff überrascht. Und es sieht wirklich nach einer koordinierten Anstrengung aus, um einerseits dem Iran die Möglichkeit zu geben, Vergeltung zu üben, andererseits aber auch zu versuchen, diesen Vorfall abzuschließen und nicht noch weiter zu eskalieren“, sagte Ravid. CNN-Moderator Cooper bezeichnete die Aussagen als „wirklich bemerkenswert“.

Ravid fuhr fort: „Es sieht definitiv so aus, dass, wenn man alle Teile zusammenfügt, was ich von einer Quelle mit direktem Wissen höre, dies koordiniert wurde – im Voraus zwischen dem Iran und Katar koordiniert, und es wurde an die Trump-Administration übermittelt.“ Für Ravid deute alles darauf, dass Irans Raketenbeschuss „die Sache“ beenden sollte. Nach der Attacke auf den US-Stützpunkt sei die Zeit für eine Deeskalation auf diplomatischen Weg gekommen, sagte Ravid. Die Raketen waren vollständig abgefangen worden. Bei dem Angriff im Konflikt mit Israel wurde niemand verletzt.

Donald Trump blickt links zur Seite.
US-Präsident Donald Trump spricht mit Reportern, bevor er auf dem Südrasen des Weißen Hauses an Bord der Marine One geht. Er ist auf dem Weg nach Den Haag, um an einem zweitägigen NATO-Gipfel teilzunehmen. © Evan Vucci/dpa

Trump hatte heute einen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran verkündet, den beide Konfliktparteien bestätigten. Mittlerweile wirft die israelische Armee dem iranischen Regime vor, diesen Waffenstillstand gebrochen zu haben. Trump hatte für seine Iran-Politik zuletzt auch Kritik aus seinen eigenen Reihen einstecken müssen. (Jan-Frederik Wendt)

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