Britische Klimaaktivistin - Großmutter (77) muss wegen zu dünner Arme erneut hinter Gittern

Weil ihr kein elektronisches Überwachungsband angelegt werden konnte, muss Gaie Delap, eine britische Klimaaktivistin, aus dem Hausarrest wieder ins Gefängnis. Die 77-Jährige war laut der Nachrichtenagentur PA im August für ihre Teilnahme an einem Protest der Gruppe Just Stop Oil auf der Londoner Ringautobahn M25 zu 20 Monaten Haft verurteilt worden. 

Pensionierte Lehrerin wird im November in den Hausarrest entlassen

Mitte November wurden die pensionierte Lehrerin und weitere Klimaschützer in den Hausarrest entlassen. Delap konnte dem Bericht zufolge aus medizinischen Gründen aber keine Fußfessel angelegt werden. Das Anlegen eines Überwachungsarmbands scheiterte an den dünnen Armen der 77-Jährigen. Deshalb sei die Großmutter nun ins Gefängnis zurückberufen worden.

Ein Sprecher des britischen Justizministeriums rechtfertigte das Vorgehen PA zufolge mit der Pflicht, Urteile zu vollstrecken: "Das Gesetz besagt, dass jede Person, die im Rahmen der Haftentlassung mit Ausgangsbeschränkung freigelassen wird, elektronisch überwacht werden muss." Sei das nicht möglich, müsse die betreffende Person wieder in Haft genommen werden.

Freunde und Familienangehörige von Delap kritisierten, es seien keine ausreichenden Bemühungen gemacht worden, ein passendes Armband zu finden. Die Inhaftierung der Frau koste den Steuerzahler zudem mit 12.000 Pfund (knapp 14.500 Euro) wohl deutlich mehr als die Anschaffung eines passenden Überwachungsgeräts.

(gni)