Vermisster Urlauber auf Teneriffa: Helfer tobt über Verhalten der Polizei – „lächerlich“
Die spanischen Behörden haben die Suche nach britischen Touristen offiziell eingestellt. Seine Familie gibt nicht auf. Das rätselhafte Verschwinden des 19-jährigen Jay Slater.
Buenavista del Norte – Die spanische Polizei hat die Suche nach dem vermissten 19-jährigen Jay Slater aus Lancashire beendet, wie The Independent berichtet. Zuvor hatten die Behörden dreizehn Tage lang intensiv nach ihm gesucht. Trotz umfangreicher Maßnahmen blieb der Teenager unauffindbar. Großangelegte Suchaktionen fanden im unwegsamen Gelände statt – unter Einsatz von Bergrettungsteams, Hubschraubern, Drohnen und Suchhunden der Guardia Civil sowie zahlreichen Freiwilligen.
Vermisster Urlauber auf Teneriffa: Jay Slater seit Mitte Juli verschwunden
Am 17. Juni verschwand Slater in der Nähe von Buenavista del Norte, nachdem er mit zwei Männern, die er auf einem Festival kennengelernt hatte, dorthin gefahren war. Die letzte bekannte Ortung seines Handys war im Park Rural de Teno am Morgen des 17. Juni um 8.50 Uhr.

Polizei bricht Suche auf Teneriffa ab – Familie bleibt: „Niemand geht, bis wir Jay gefunden haben“
Trotz des Abbruchs der offiziellen Suche bleibt Jays Familie hoffnungsvoll und plant, die Suche eigenständig fortzusetzen. Debbie Duncan, Jays Mutter, sowie sein Vater Warren Slater und sein Bruder sind nach Teneriffa gereist, um selbst nach Hinweisen zu suchen. Unterstützt werden sie von Freunden und Freiwilligen, die teils aus dem Ausland angereist sind. „Niemand geht, bis wir Jay gefunden haben“, sagt Rachel Hargreaves, eine enge Freundin der Familie.
Der Fall Jay Slater hat weltweit Aufsehen erregt. Die Familie hat eine GoFundMe-Kampagne gestartet, die inzwischen rund 46.000 Pfund (über 54.000 Euro) eingebracht hat. Diese Gelder sollen die weitere Suche finanzieren. Der britische Investigativjournalist Mark Williams-Thomas, bekannt durch seine Arbeit am Fall Nicola Bulley, unterstützt die Familie und ist nach Teneriffa gereist, um eigene Ermittlungen durchzuführen. Er betont die Bedeutung der Spenden für die Suche und hat bereits wichtige Zeugen befragt.
Helfer kritisiert Polizei-Suche nach Jay Slater: „Sitzen nur in ihren Autos“
Der letzte bekannte Kontakt zu Jay erfolgte durch ein verzweifeltes Telefonat mit seiner Freundin Lucy Law. Sie berichtete, dass Jay sich verirrt hatte, seine Umgebung nicht erkannte und dringend Wasser benötigte, während sein Telefon nur noch einen Prozent Akkuladung hatte. Dieser letzte Hilferuf stellt die Familie und die Ermittler vor Rätsel.
Paul Arnott, ein Abenteurer und TikTok-Star, der die Familie unterstützt, kritisierte die offiziellen Suchmaßnahmen. Er beschrieb die letzte Suche am Samstag als „lächerlich“ und zeigte sich enttäuscht, dass sich nur sechs Freiwillige meldeten. Zuvor hatte er die Aktion als „PR-Übung“ kritisiert, da die offiziellen Teams „in ihren Autos sitzen“ würden, anstatt zu suchen.
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Arnott, ein erfahrener Bergsteiger, setzt nun seine eigene Suche in der Nähe von Masca fort, wo Jay zuletzt gesehen wurde. Er verfolgt neue Spuren, darunter eine gefundene Sonnenbrille, die möglicherweise Jay gehört haben könnte. Laut Manchester Evening News hat Arnott auch die Idee geäußert, ein britisches Suchteam zu engagieren: „Ich wünschte, wir könnten ein GoFundMe oder so etwas starten und einfach eine Menge Such- und Rettungsteams aus Schottland losschicken.“
Gespräche mit der Polizei: Jay Slaters Familie bleibt entschlossen – „werden selbst weiter nach ihm suchen“
Debbie Duncan und Warren Slater haben mehrfach mit der Polizei auf Teneriffa gesprochen und weitergehende Ermittlungen gefordert. Obwohl die Polizei derzeit keine Hinweise auf ein Verbrechen sieht, bleibt der Fall offen. Die Familie hofft, dass neue Erkenntnisse bald Licht ins Dunkel bringen.
Die Familie Slater bleibt entschlossen, Jay zu finden. „Wir bleiben und tun, was wir tun müssen“, betont Rachel Hargreaves. „Es hat sich nichts geändert. Wir werden selbst weiter nach ihm suchen.“ Die Unterstützung von Freiwilligen, Spenden und internationale Anteilnahme geben der Familie Hoffnung und die notwendige Kraft, nicht aufzugeben. (ls)