Konten leergeräumt - Rentner verliert fast 700.000 Euro - "James Bond"-Betrug zog sich über Monate

Ein 76-jähriger US-Rentner verlor fast seine gesamten Ersparnisse durch eine ausgeklügelte Betrugsmasche. Die "New York Times" berichtet, dass der ehemalige Anwalt B. Heitin glaubte, an einer behördlichen Untersuchung teilzunehmen, als er in Wirklichkeit über 740.000 Dollar (in etwa 685.000 Euro) an Kriminelle verlor.

Rentner: "Es fühlte sich sehr James-Bond-ähnlich an"

Die Betrüger gaben sich als Mitarbeiter von Banken und der Bundessteuerbehörde aus, um Heitin zu überzeugen, sein Geld für angebliche Sicherheitsmaßnahmen abzuheben und in Bitcoin zu investieren. „Sie sagten, es sei ein großer Fall“, sagte Heitin der "New York Times".

Während der Täuschung bauten die Betrüger eine freundschaftliche Beziehung zu Heitin auf und überwachten seine Aktivitäten. „Es fühlte sich sehr James-Bond-ähnlich an“, so Heitin. Dabei behaupteten die Betrüger, dass mehrere von Interpol gejagte Kriminelle hinter Heitins Geld her seien, während sie selbst es raubten. 

Hacker kannten Namen seines Finanzberater

Sie sagten, durch diverse Transfers würde er seine über Jahrzehnte ersparte Altersvorsorge retten können. Sie kamen durch das Hacken seines PCs sogar an den Namen seines Finanzberaters und machten den Rentner glauben, dass der Mann ein Verbrecher sei, der ihm sein Geld rauben will. Sie seien die Einzigen, denen er vertrauen könne.

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Durch mehrere Banktransfers und den Kauf von Goldbarren verlor Heitin schließlich seine gesamten Ersparnisse. Das Gold gab der Senior - während er am Telefon mit den Betrügern war - einem Mann, der in einem Auto vor sein Haus fuhr und es einsammelte. In dem Moment habe er sich wie ein Geheimagent gefühlt. Die "New York Times" spricht von mindestens sieben weiteren Opfern der in Indien ansässigen Betrugsmasche.

Polizei in Deutschland warnt vor Telefonbetrügern

Auch in Deutschland sind Betrügereien, bei denen ältere Menschen um ihr Erspartes gebracht werden sollen, keine Einzelheit. Die Polizei warnt immer wieder vor dem Enkeltrick. Dabei rufen Kriminelle bei Personen an und sagen einfach nur "Rate mal, wer hier ist", um den Vornamen eines Enkelkindes herauszufinden. Im Anschluss wird dann Geld erbeutet, meist mit dem Vorwand eines Notfalls, der finanziell zu lösen sei.

Erst vor wenigen Monaten machte ein Rentner einen Verlust von mehr als 40.000 Euro, als er auf eine Website hereinfiel, die hohe Rendite durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz versprach. Als er seine vermeintlichen Gewinne abheben wollte, entdeckte er den Betrug.