„Oh mein Gott“: Was ein Zornedinger mit der Post erlebt

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Ein Briefträger steckt Briefe in Briefkästen. In Zorneding war das zwischen den Jahren nicht überall der Fall, behauptet zumindest EZ-Leser Peter Maicher. © IMAGO/Thomas Haesler

Was der Zornedinger Peter Maicher zwischen den Jahren mit der Post erlebte, spottet seiner Meinung nach jeder Beschreibung. Die Erfahrungen mit dem Service-Center des Unternehmens tun das auch.

Zorneding – „Schreib mal wieder“, lautete einst ein Werbeslogan der Deutschen Post, „Damit sie in Verbindung bleiben“ ein anderer. Zumindest die Sinnhaftigkeit des zweiten Spruchs ist in Zweifel zu ziehen, wenn der Transport des alten Kommunikationsmittels Brief nicht klappt. Peter Maicher aus Zorneding hat zwischen den Jahren böse Erfahrungen gemacht, die er in diesen Zeilen an die Redaktion humorvoll aufarbeitet:

„Brief von Zorneding nach Zorneding braucht 14 Tage“

„Ach, waren das postalisch glückliche Zeiten, als es hier in Zorneding noch einen kgl. Posthalter gab und ein Brief aus München mit der Postkutsche in nur vier Stunden nach Zorneding befördert wurde! Heute benötigt er dafür zwölf Tage, und ein Brief aus Zorneding nach Zorneding sogar 14! Das kommt daher, dass sich seit dem 20. bis zum 31. Dezember kein Zusteller, ob gegendert oder nicht, zu unserem Briefkasten verirrt hat. Dafür wurde ich nach dieser postalischen Zwangspause mit einem Brief-Berg eingedeckt, darunter auch eine Rechnung, für die dann eine Mahnung kam. So weihnachtsfriedlich kann ein Mensch gar nicht sein, dass einem da nicht Ärger, ja Wut hochkommt. Ist das Porto nicht schon hoch genug? Muss man, weil man als Senior so altmodisch ist, noch per Brief zu kommunizieren, dafür mit Zustellungsentzug bestraft werden?

Denkt an Brieftauben als Lösung, zumindest geht ihm die durch den Kopf: Peter Maicher aus Zorneding.
Denkt an Brieftauben als Lösung: Peter Maicher aus Zorneding. © sro

Mein Anruf bei der Post-Beschwerdenummer: Die Automaten-Dame Jana freut sich, dass ich anrufe, was aber nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Jana erweist sich als unbelehrbar, begriffsstutzig. Ständig aufs Neue verlangt sie von mir eine Sendungsnummer. Endlich bringe ich sie so weit, mich mit einem Menschen zu verbinden. Aber halt, zuvor will sie noch die Sendungsnummer wissen … schließlich fragt sie mich, ob ich mit der Brief- oder Paketabteilung sprechen will. „Brief“, sage ich – und Jana verbindet mich prompt mit der Paketabteilung. Von dort werde ich aber weitergeleitet und höre dann gut zehn Minuten lang, dass gleich jemand für mich da ist.

Dann endlich ein Mensch! Der gemütliche Rheinländer hört sich mein Post-Schicksal geduldig an und kommentiert es mitfühlend mit ,Oh mein Gott!‘, findet wie ich zwei Wochen Laufzeit für einen Brief als viel zu lange und verspricht, dass die zuständige Abteilung für Besserung sorgen will. Mir geht durch den Kopf, ob nicht Brieftauben eine Lösung sind.“

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