Kurzarbeit für tausende Mitarbeiter in größtem Daimler-Montagewerk - das ist der aktuelle Stand

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Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hatte für rund 5.000 Mitarbeiter in Wörth am Rhein temporär Kurzarbeit angemeldet. Das ist der aktuelle Stand.

Wörth am Rhein - Mitte August hatte der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck angekündigt, am Lkw-Montagewerk in Wörth am Rhein (Rheinland-Pfalz) ab September Kurzarbeit anmelden zu müssen. Grund für die Maßnahme ist die Konjunkturkrise und eine damit einhergehende schwache Nachfrage; betroffen war am größten Lkw-Montagewerk der Welt rund die Hälfte der Belegschaft. Zum aktuellen Zeitpunkt, Ende Oktober, sieht die Lage allerdings wieder besser aus und der Konzern mit Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart (Baden-Württemberg) rechnet damit, im November ohne Kurzarbeit in Wörth auszukommen.

Wie eine Sprecherin des Konzerns der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte, ermöglicht das aktuelle Produktionsprogramm in Wörth am Rhein, ohne Kurzarbeit zu planen. Im September und Oktober waren etwa die Hälfte der Mitarbeiter in Wörth, dem größten Werk des Unternehmens in Deutschland, für einige Tage in Kurzarbeit. Insgesamt beschäftigt der Fahrzeugkonzern an dem Standort rund 10.000 Angestellte. „An allen anderen Daimler Truck-Standorten gab es keine Kurzarbeit und ist aktuell keine Kurzarbeit absehbar“, betonte die Sprecherin.

Daimler Truck nutzt verschiedene Instrumente, um auf schwache Nachfrage reagieren zu können

Aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise kämpft der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck mit einer schwachen Nachfrage. „Um auf das zyklische Nutzfahrzeuggeschäft reagieren zu können, nutzen wir seit jeher diverse Flexibilitätsinstrumente“, erklärte die Sprecherin. Neben der flexiblen Anpassung der Produktionsmethoden, unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen und variablen Arbeitszeitkonten ist auch die Kurzarbeit ein notwendiges Instrument zur Sicherung der Beschäftigung in einer wirtschaftlich angespannten Situation. Jüngst hatte auch der Maschinenbauer Liebherr an einem weiteren deutschen Standort Kurzarbeit angemeldet.

Name Daimler Truck AG
Gründung 1896 (seit Anfang 2022 wirtschaftlich unabhängig)
Hauptsitz Leinfelden-Echterdingen, Baden-Württemberg
Branche Nutzfahrzeugbau
Produkte Lastkraftwagen, Omnibusse, Transporter, Spezialfahrzeuge
Leitung Karin Radström (Vorstandsvorsitzende)
Mitarbeiter 104.729 (2022)
Umsatz 55,9 Milliarden Euro (2023)

Daimler Truck, der im Jahr 2021 aus der Aufspaltung der Daimler AG entstand, ist nach eigenen Angaben einer der größten Nutzfahrzeughersteller weltweit und beschäftigt mehr als 100.000 Menschen. Der Konzern führt in den USA unter anderem die Marken Freightliner und Western Star. Das Produktangebot des Herstellers umfasst leichte, mittelschwere und schwere Lkw. Der Konzern, der inzwischen auch verstärkt auf die Herstellung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen setzt, hat allerdings noch große Pläne für die Zukunft.

Schwäbischer Nutzfahrzeughersteller will auch bei der Marge führend sein

Die Schwedin Karin Radström steht seit kurzem an der Spitze des schwäbischen Unternehmens. Bei ihrer Vorstellung kündigte Aufsichtsratschef Joe Kaeser den Wettbewerbern einen Kampf an. „Mittel- bis langfristig wollen wir nicht nur der größte Truck-Anbieter der westlichen Welt sein“, sondern auch bei der Marge führend, sagte er. Er sieht keinen Grund, warum Daimler Truck in absehbarer Zeit hinter anderen Anbietern zurückbleiben sollte. Kaeser verwies auf die operative Marge einiger Wettbewerber von bis zu 15 Prozent.

Luftbild des Lkw-Montagewerks der Daimler Truck AG in Wörth am Rhein, Rheinland-Pfalz.
Daimler Truck plant im November nicht mit Kurzarbeit am Lkw-Montagestandort Wörth am Rhein. © Uli Deck/dpa

Ob dies jedoch auch in den kommenden Jahren das Ziel sein wird, ließ er offen. Daimler Truck strebt für das laufende Jahr vor Zinsen und Steuern eine Marge von 8 bis 9,5 Prozent an. (juba mit dpa)

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