Nordkorea spricht von „nuklearer Bedrohung“ durch die USA

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Nordkorea erhebt Vorwürfe gegen die USA wegen Atomexperimenten. Selbst hat das Regime aber ballistische Raketen getestet.

Pjönjang – Die USA haben am 14. Mai ein Atomexperiment durchgeführt. Dies sollte laut Mitteilung der National Nuclear Security Administration (NNSA) des amerikanischen Energieministeriums dem Sammeln von Daten über Kernwaffenmaterial dienen. Das Ministerium teilte mit: „Dieses Experiment verlief wie vorhergesagt; im Einklang mit dem selbst auferlegten Moratorium für Kernsprengstofftests, das die Vereinigten Staaten seit 1992 aufrechterhalten, ist es nicht zu einer sich selbst erhaltenden, überkritischen Kettenreaktion gekommen. Dieses Experiment und alle 33 vorangegangenen unterkritischen Experimente der USA entsprachen dem Null-Ertrags-Standard des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen.“

Obwohl sich das Energieministerium selbst auf das Verbot von Nuklearversuchen bezieht, wirft Nordkorea den USA nun eine „gefährliche Tat“ und Heuchelei vor. In einer offiziellen Mitteilung erklärt Nordkorea, dass mit diesem Test die USA das globale Sicherheitsumfeld destabilisiere. Weiter heißt es in der Mitteilung: „Die Vereinigten Staaten, die größte Atommacht der Welt und das einzige Atomwaffenland der Welt, das weltweit die meisten Atomtests durchgeführt hat, haben kein Recht, über die Gefahr eines Atomkrieges zu sprechen.“

Nordkoreas Oberhaupt Kim Jong-un wirft den USA eine nukleare Bedrohung vor.
Nordkoreas Oberhaupt Kim Jong-un wirft den USA eine nukleare Bedrohung vor. © IMAGO/Kim Jae-Hwan

USA: Atomtests als Experimente

Das NNSA hat das Experiment in Nevada an der PULSE-Anlage in Nevada durchgeführt; es gilt als dritter Versuch unter aktuellen Regentschaft von Präsident Joe Biden. Künftig soll die Zahl sogar noch erhöht werden: „Wie NNSA-Leiter Hruby im Juni 2023 bekannt gab, planen wir, die Häufigkeit dieser unterkritischen Experimente zu erhöhen, damit wir weiterhin wichtige Daten über Kernwaffenmaterialien sammeln können, ohne dass eine Rückkehr zu unterirdischen Kernsprengstofftests technisch notwendig ist“, sagte Dr. Marvin Adams, stellvertretender Leiter für Verteidigungsprogramme.

Nordkorea feuert mit eigenen Waffen zu Textzwecken

Wie Newsweek berichtet, soll Nordkorea wiederum am 17. Mai mindestens eine ballistische Rakete ins offene Meer geschossen haben. Das teilte das südkoreanische Militär mit. Der Generalstab Südkoreas geht davon aus, dass es bei dem Geschoss um eine solche Rakete handelt, deren Starts und Tests durch UN-Beschlüsse untersagt sind. Die Raketen können theoretisch mit einem Atomsprengkopf ausgestattet werden. (liz)

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