Ukraine wäre dann schutzlos: Putin will Festungsgürtel kampflos überwinden

Steve Witkoff, Chefunterhändler von US-Präsident Donald Trump in Russland, hat laut "Telegraph" einen umstrittenen Vorschlag zur Beendigung des Ukraine-Kriegs unterbreitet. Demnach schlug Witkoff bei einem Treffen im Oval Office vor, dass die Ukraine die Region Donezk an Russland abtreten solle.  

Vorschlag wird von Putin geteilt

Er begründete dies mit der hohen Zahl russischsprachiger Bewohner in der Region, auch wenn diese zum größten Teil ethnische Ukrainer sind. Zudem lehnen sie eine russische Besatzung zu großen Teilen ab.

Wladimir Putin unterstützte den Vorschlag während seines Telefonats mit Trump am Donnerstag. Laut "BBC" signalisierte Putin, dass Russland im Gegenzug bereit sei, sich zum Teil aus den besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja zurückzuziehen. 

Steve Witkoff, ursprünglich Immobilienmagnat in New York, stieß als Quereinsteiger zu Trumps Team und wurde Unterhändler für den Nahen Osten. Er war maßgeblich am Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Hamas beteiligt. Heute verhandelt er auch über eine Friedenslösung für die Ukraine. Trump bevorzugt erfolgreiche Wirtschaftsleute gegenüber Karrierediplomaten.
Steve Witkoff, ursprünglich Immobilienmagnat in New York, stieß als Quereinsteiger zu Trumps Team und wurde Unterhändler für den Nahen Osten und Russland. Er war maßgeblich am Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Hamas beteiligt. MANDEL NGAN/AFP via Getty Images

Experten warnen vor verheerenden Folgen

Experten warnen jedoch vor den langfristigen Folgen einer solchen Einigung. Ein möglicher Friedensplan, der die Abtretung von Donezk an Russland vorsieht, könnte demnach laut "Telegraph" langfristig zu erneuter Gewalt führen. Die Ukraine hat bereits seit 2014 einen 50 Kilometer langen „Festungsgürtel“ im westlichen Teil der Region errichtet, um russische Angriffe besser abzuwehren. Bisher hilft er der Ukraine, den russischen Vormarsch zu stoppen. 

Die Zerstörung dieser Verteidigungsanlagen würde Russland in einer zukünftigen Auseinandersetzung militärische Vorteile verschaffen. Russische Truppen könnten schneller in Richtung westlicher Gebiete wie Dnipro vorrücken oder versuchen, die Ukraine komplett vom Zugang zum Meer abzuschneiden. Innerhalb weniger Jahre nach einem derartigen Friedensschluss könnte die Ukraine laut Telegraph erneut bedroht sein.