Verpasste WM, verkorkste Saison: Deutsches Biathlon-Talent wird emotional
Ein Jahr nach ihrem Biathlon-Debüt kämpft Julia Kink mit Rückschlägen. Ihr Kampfgeist ist ungebrochen, die nächste Chance wartet.
München/Martell – Fast ein Jahr ist vergangen, seit Julia Kink ihr Debüt im Biathlon-Weltcup gab. Und was für ein Debüt es war. In Soldier Hollow (USA) wurde das deutsche Nachwuchstalent nach dem Sprint überraschend in die Staffel berufen. Sie übernahm die Rolle der Schlussläuferin, da Sophia Schneider krankheitsbedingt kurzfristig ausfiel.
Kinks Weg in den Weltcup war vorgezeichnet
Der Rest glich einem Hollywood-Drehbuch: Kink übernahm von Vanessa Voigt auf dem zweiten Platz, bewahrte bei ihrem ersten Staffeleinsatz die Ruhe und führte das DSV-Team mit nur einem Nachlader auf den zweiten Platz. Seit diesem Auftritt gilt die mittlerweile 21-Jährige als große Hoffnung im deutschen Biathlon.
Als jeweils zweifache Junioren-Weltmeisterin 2023 und 2024 war Kinks Aufstieg in den Weltcup vorprogrammiert. Im Sommer nahm die Aschauerin gemeinsam mit dem anderen deutschen Talent Julia Tannheimer an mehreren Trainingslagern der A-Nationalmannschaft teil und sicherte sich schließlich ein Weltcup-Ticket für den Saisonauftakt in Kontiolathi.

Kink muss bei der Biathlon-WM zuschauen
Doch in Kontiolathi lief es für das Biathlon-Talent nicht wie erhofft. Nur einmal konnte Kink in einem Einzelrennen Weltcup-Punkte sammeln. Gesundheitliche Probleme bremsten die 21-Jährige immer wieder aus. Daher musste sie vor dem Heim-Weltcup in Ruhpolding pausieren und wurde durch Stefanie Scherer ersetzt.
Auch bei der zweitklassigen EM in Martell (ITA) konnte die junge Biathletin läuferisch nicht an ihre Bestform anknüpfen. Folgerichtig erhielt Johanna Puff das letzte WM-Ticket vom DSV, nicht Kink.
Meine News
Kink blickt nach schwieriger Saison nach vorne
Auf Instagram äußerte sich die 21-Jährige emotional zu ihrem herausfordernden Winter: „Diese Saison war alles andere als leicht für mich. Geprägt von gesundheitlichen Rückschlägen, immer wieder ausgebremst, statt richtig durchstarten zu können. Es ist bitter, wenn der eigene Anspruch und die Realität so weit auseinanderliegen. Aber so ist Sport und am Ende zählt, was man daraus macht“.
Dennoch gibt Kink die Richtung für die Zukunft vor: „Nächstes Rennen, neue Chance.“ Allerdings wird diese Gelegenheit nicht bei der WM in der Lenzerheide sein … (kk)