Polarlichter nicht gesehen? Wie das bunte Farbspiel dennoch sichtbar wird
Das menschliche Auge hat Schwierigkeiten, bei Dunkelheit Farben zu erkennen. Mit einem Tipp können Sie dennoch das Himmelsereignis beobachten.
München – Anfang Mai gab es in einigen Teilen der Welt Polarlichter am Himmel zu sehen. Während diese meist nur im hohen Norden sichtbar sind, können bestimmte Wetterbedingungen auch dazu führen, dass man sie in Deutschland erspähen kann. In welchen Farben das Licht strahlt und wie gut sie sichtbar sind, hängt von Faktoren, wie dem Magnetfeld der Erde und den Gasen in der Atmosphäre ab.
Doch wie holt man das meiste aus dem Nachthimmel heraus? Mit dem bloßen Auge sind die Polarlichter je nach Stärke zwar zu erkennen, kleine Hilfsmittel lassen sie jedoch noch stärker erscheinen. Astrophysiker und Fotograf Darren Baskill erklärt gegenüber The Conversation, wie Kameras das Himmelphänomen besser sichtbar machen.
Polarlichter beobachten: Digitalkameras sehen Farben im Dunklen besser als das menschliche Auge
Die Technologie moderner Digitalkameras wird immer besser. Nutzer erwarten, auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Fotos machen zu können. Aber nicht nur Fotoapparate, auch Handykameras haben sich den Bedürfnissen der Menschen angepasst und können besser „sehen“ als das menschliche Auge.

Im Auge gibt es zwei Arten von Zellen, die für das Sehen zuständig sind. Die „Zapfen“-Zellen sind farbempfindlich, brauchen aber viel Licht, um zu funktionieren, während die „Stäbchen“-Zellen auf schwaches Licht ansprechen, aber keine Farben unterscheiden können. Wenn es dunkel ist, arbeiten vor allem die Stäbchen. Die Zapfen empfangen nicht genug Licht, um Farben zu erkennen.
Kameras haben dieses Problem nicht. Um die Dunkelheit zu kompensieren, kann eine Kamera länger belichten und länger Licht sammeln, um ein Bild der Szene zu erstellen und Farben zu sammeln, die die Stäbchen im menschlichen Auge bei diesen Verhältnissen nicht erkennen könnten.
Lichtverschmutzung verschlechtert die Sicht auf Polarlichter
Ein weiteres Problem ist die Lichtverschmutzung. Das Licht, das in den Himmel strahlt, wird von der Atmosphäre reflektiert und verdeckt so die Sicht auf die Sterne und Polarlichter. Die Pupillen unserer Augen verengen sich, um zu verhindern, dass wir vom Licht geblendet werden und können somit die Polarlichter noch schlechter erkennen.
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Am besten sieht man das Polarlicht mit dem bloßen Auge, wenn man sich an einen dunklen Ort begibt, damit sich die Pupillen entspannen und öffnen können, um so viel Licht wie möglich in die Augen zu lassen. Das klappt am besten abseits von großen Städten. Wenn es diesmal nicht geklappt hat – die nächste Polarlichter-Show steht bevor. (nr)
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