Generalbundesanwalt ermittelt - Brigade N'Hamedu: Polizisten durchsuchen Wohnungen wegen Eritrea-Terrorgruppe
Die Bundesanwaltschaft lässt wegen des Verdachts der Gründung einer terroristischen Vereinigung seit Mittwochmorgen Räume von insgesamt 17 Beschuldigten in sechs Bundesländern durchsuchen. Sie sollen in Deutschland die "Brigade N'Hamedu" gegründet oder Mitglied darin gewesen sein. Die Terrorgruppe aus Eritrea plant in dem Land die Regierung zu stürzen.
Die Terrorgruppe soll für die Gewalttaten bei den Eritrea-Festivals verantwortlich sein. Laut der Bundesanwaltschaft besteht der Verdacht, dass die "Brigade N'Hamedu" gewaltsame Ausschreitungen anlässlich der sogenannten Eritrea-Festivals in Gießen im August 2022 und im August 2023 sowie des Seminars eines eritreischen Vereins in Stuttgart im September 2023 orchestriert hat. Bei diesen Vorgängen wurden zahlreiche Polizeibeamte zum Teil erheblich verletzt.
"Der Ableger in Deutschland ist spätestens seit dem Jahr 2022 aktiv und verfolgt sein Anliegen auch durch Gewaltaktionen gegen hiesige Veranstaltungen, die von der eritreischen Regierung unterstützt werden", erklärt die Bundesanwaltschaft in einer Mitteilung zu der Razzia. Die Terrorgruppe soll dabei auch Gewalttaten gegen deutsche Behörden und Institutionen für gerechtfertigt halten.
Die Durchsuchungen fanden aufgrund von Beschlüssen des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs in insgesamt 19 Objekten, davon acht in Hessen, vier in Nordrhein-Westfalen, drei in Bayern, zwei in Baden-Württemberg sowie jeweils eins in Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, statt. Eine weitere Durchsuchung lief zeitgleich auch in Dänemark ab.
Bei den Einsätzen in Deutschland sind über 200 Beamte des Bundeskriminalamts und Polizeikräfte der Länder im Einsatz. Festnahmen sind nicht erfolgt.
Erst im Februar hatte ein Gericht in den Niederlanden einen der Anführer der Terrorgruppe zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
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