Vierschanzentournee beginnt – deutscher Weltmeister darf nur zuschauen

  1. Startseite
  2. Sport
  3. Wintersport

Kommentare

Markus Eisenbichler hat es für das erste Springen in Oberstdorf nicht in den DSV-Kader geschafft. Aber es gibt auch eine gute Nachricht für ihn.

Oberstdorf – Blüht dem Deutschen Skiverband (DSV) bei der 73. Vierschanzentournee der erste Gesamtsieg seit 2001/02? Die Chancen stehen gut, denn mit Pius Paschke geht ein deutscher Skispringer als großer Favorit in das traditionelle Saisonhighlight zum Jahreswechsel. Für einen anderen DSV-Adler wartet das erste der vier Springen bereits vorab mit einer großen Enttäuschung auf: Markus Eisenbichler steht nicht im Kader.

Vierschanzentournee beginnt – doch deutscher Weltmeister darf nur zuschauen

Das deutsche Aufgebot ist mit einigen Hochkarätern besetzt. Neben dem Titelanwärter und Weltcupführenden Pius Paschke sowie Andreas Wellinger (Tournee-Zweiter des Vorjahres) stehen Karl Geiger, Stephan Leyhe und Philipp Raimund im nominell fünf Mann starken Kader. Hinzu kommt Youngster Adrian Tittel, der sich mit dem dritten Rang bei der Junioren-WM einen Sonderplatz sicherte. Doch der sechsmalige Senioren-Weltmeister Markus Eisenbichler darf beim Beginn in Oberstdorf (alle TV-Informationen) nur zuschauen.

Diesen Entschluss fällte Bundestrainer Stefan Horngacher leistungsbedingt. Im Weltcup dürfen sieben deutsche Springer starten, bei der Tour nur sechs. Bei den letzten beiden Springen vor der Tournee, im schweizerischen Engelberg, schnitt Raimund (Rang 27 und 45) deutlich besser ab als Eisenbichler (Platz 44 und 47). Ersterer entschied somit das teaminterne Rennen um den letzten Startplatz beim Tournee-Start für sich.

Bitter: DSV-Adler Markus Eisenbichler muss zum zweiten Mal in Folge beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf aussetzen.
Bitter: DSV-Adler Markus Eisenbichler muss zum zweiten Mal in Folge beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf aussetzen. © Eibner / Imago

DSV-Adler Eisenbichler fehlt zum Tournee-Auftakt in Oberstdorf leistungsbedingt

„In Oberstdorf darf ich nicht mitspringen, da blutet mir natürlich das Herz“, äußerte sich Eisenbichler bei BR24Sport schwer enttäuscht. Er habe sein Können zuletzt nur selten unter Beweis gestellt, bemängelte „Eisei“. Nach mehreren erfolgreichen Jahren im Weltcup war die vergangene Saison ein harter Schlag für den Skispringer gewesen. Aufgrund einer Formschwäche und von anhaltenden Kniebeschwerden geplagt, war er lediglich im zweitklassigen Continental Cup gestartet und hatte auch dort nicht überzeugt.

In diesem Jahr ist Eisenbichler zurück im Weltcup, kommt jedoch bislang nicht richtig in Fahrt. „Ich weiß aber, dass ich’s drauf hab“, zeigte sich der 33-Jährige jetzt angriffslustig. Zudem sei er in seiner derzeitigen sportlichen Verfassung ohnehin kein Titelanwärter, ordnete Eisenbichler realistisch ein. Nichtsdestotrotz wird auch er sicher an der 73. Vierschanzentournee teilnehmen, wenn auch erst später.

Dank Sonderregelung: Eisenbichler ist beim zweiten Tour-Springen dabei

Eisenbichler greife „in Garmisch-Partenkirchen wieder ins Wettkampfgeschehen ein“, erklärte DSV-Coach Horngacher bei der Bekanntgabe des Kaders: „Markus startet dort in der Nationalen Gruppe“. Diese Sonderregelung ermöglicht es ausrichtenden nationalen Skiverbänden, vier zusätzliche Starter für die Qualifikation eines Skisprung-Weltcups zu melden. Davon können sie zweimal je Saison Gebrauch machen.

Und hiervon profitiert nun also unter anderem Eisenbichler beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. „Da werde ich versuchen, wieder zu performen“, so der 33-Jährige. Nach seiner enttäuschenden letzten Saison hatte Eisenbichler gar über ein Karriereende nachgedacht – doch das hat er offenbar hinter sich gelassen. Und auch Skisprung-Legende Martin Schmitt hält noch immer große Stücke auf „Eisei“. (wuc)

Auch interessant

Kommentare