Mit dieser Heizung spart man 2025 am meisten Geld – so gehen Eigentümer beim Heizungstausch vor

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Wer sich über den Tausch der Heizung gerade Gedanken macht, ist vielleicht überfordert. Allein nach dem Anschaffungspreis zu entscheiden, ist aber nicht der klügste Schritt.

München – Wer sich schon mal mit der Frage nach dem Heizungstausch auseinandersetzen musste, hat vielleicht vor lauter Überforderung den Kopf in den Sand stecken wollen. Mit dem Heizungsgesetz sind die Vorgaben seit 2024 auch nochmal strenger geworden, nicht jede Heizung wird in Zukunft noch einbaufähig sein. Denn bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein – und gut 30 Prozent der Treibhausgasemissionen stammen aktuell aus dem privaten Gebäudebereich.

Neue Heizungen sind teuer: Das ist die Liste mit den aktuellen Durchschnittspreisen

Neue Heizungen sind teuer, das weiß so gut wie jeder. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Kosten beim Heizungstausch in Zukunft auf einen zukommen werden. Zwischen 2021 und 2024 sind die Preise für so gut wie alle Heizungstypen geklettert. Wie die Verbraucherzentrale erfasst hat, gingen die Preise um zwischen 20 und 90 Prozent in die Höhe.

Das waren 2024 die durchschnittlichen Kosten für verschiedene Heizsysteme (Quelle: Energieberatung der Verbraucherzentralen):

  1. Gasetagenheizung: rd. 10.000 Euro
  2. Gas-Brennwertkessel: rd. 15.000 Euro
  3. Flüssiggas-Brennwertkessel: rd. 15.000 Euro
  4. Fernwärme-Anschluss mit 25 % Erneuerbaren Energien: rd. 17.000 Euro
  5. Scheitholzvergaser: rd. 25.000 Euro
  6. Erdgaskessel + Solarthermie-Anlage für Warmwasser: rd. 25.000 Euro
  7. Erdgaskessel/Flüssiggaskessel + Solarthermie-Anlage für Heizung und Warmwasser: rd. 30.000 Euro
  8. Ölkessel + Solaranlage für Heizung und Warmwasser: rd. 31.000 Euro
  9. Scheitholzvergaser + Solaranlage für Heizung und Warmwasser: rd. 32.000 Euro
  10. Luft-Wasser-Wärmepumpe: rd. 35.000 Euro
  11. Pellet-Kessel: rd. 40.000 Euro
  12. Wärmepumpe + Gas-Brennwertkessel: rd. 45.000 Euro
  13. Erdgas/Flüssiggas Blockheizkraftwerk mit Brennwert-Nutzung: rd. 46.000 Euro
  14. Holzhackschnitzel-Kessel: rd. 47.000 Euro
  15. Sole-Wärmepumpe mit Erdkollektor: rd. 48.000 Euro
  16. Pelletkessel mit Solarthermie: rd. 48.000 Euro
  17. Wärmepumpe + PV-Anlage: rd. 48.000 Euro
  18. Sole-Wärmepumpe mit Erdsonde: rd. 52.000 Euro
  19. Brennstoffzelle + Gas: rd. 55.000 Euro
  20. Holzhackschnitzel + Solaranlage für Heizung und Warmwasser: rd. 55.000 Euro

Als Referenz hat die Verbraucherzentrale hier die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser genommen. Für Mehrfamilienhäuser können die Kosten höher ausfallen, außerdem unterscheiden sich die Preise regional teilweise stark. Der Überblick sollte also nur als grobe Orientierung dienen.

Nicht nur der Preis beim Kauf entscheidet: Heizkosten über die Laufzeit beachten

Die Anschaffungs- und Installationskosten allein sind aber nicht das einzige, worauf Hausbesitzer beim Tausch achten sollten. Mindestens genauso relevant sind die Betriebskosten, schließlich entscheidet sich daran, ob man am Ende der Lebensdauer der jeweiligen Heizung auch wirklich den besten Deal gemacht hat. So mag der Fernwärmeanschluss in der Anschaffung einer der günstigsten Optionen sein – die Preise im Betrieb können regional aber sehr unterschiedlich ausfallen.

Nicht jede Heizung ist für jedes Haus geeignet. Ein Energieberater kann helfen.
Nicht jede Heizung ist für jedes Haus geeignet. Ein Energieberater kann helfen. © IMAGO/Roman Möbius

So gibt es Städte in Deutschland, in denen die Fernwärme über 20 Cent pro Kilowattstunde kostet. Preise um die 10 Euro/kWh sind aber auch üblich. Einen Vergleich der Fernwärmepreise bietet das Transparenzregister für Fernwärme unter waermepreise.info.

Erdgas kostet aktuell um die 12 Cent pro kWh – allerdings ist dieser Preis mit Vorsicht zu genießen. Aufgrund der steigenden CO₂-Preise wird Gas in den nächsten fünf Jahren viel teurer werden. Die CO₂-Abgabe liegt aktuell bei 55 Euro pro Tonne CO₂, ab 2027 wird der Preis auf der CO₂-Börse der EU ausgemacht. Unterschiedlichen Berechnungen zufolge könnte die Abgabe dann auf 100 bis 200 Euro pro Tonne steigen. Das wird sich auf die Kosten für die Gasheizung niederschlagen und sollte bei der Berechnung der Lebenskosten einberechnet werden.

Holzpellets sind im Betrieb die günstigste Option beim Heizen

Wärmestromtarife liegen in der Regel bei 22 Cent/kWh. Für Wärmepumpenbetreiber gibt es Sondertarife, die günstiger sind als der reguläre Haushaltsstrom. Wer eine PV-Anlage auf dem Dach hat und die Wärmepumpe damit betreiben kann, spart noch mehr Geld im Betrieb. In diesen Fällen lohnt sich häufig ein dynamischer Stromtarif, damit können Kunden nämlich von den schwankenden Preisen profitieren und Strom an sonnigen und windreichen Tagen noch billiger bekommen.

Die günstigste Energiequelle sind aber Holzpellets. Pro Tonne kosten Pellets aktuell um die 300 Euro, je nach Haushaltsgröße und Bedarf sollte man mit einem jährlichen Verbrauch von eins bis fünf Tonnen rechnen. Wer sparsam mit der Energie umgeht, spart also eine Menge Geld – muss dafür für die Anschaffung nochmal deutlich mehr zahlen.

All das sollte man bei der Wahl einer neuen Heizung in Deutschland also im Kopf haben. Noch dazu ist nicht jedes Haus gleich und es ist daher kaum möglich, eine einheitliche Empfehlung für alle Haustypen abzugeben. Aus diesem Grund ist eine individuelle Energieberatung unabdingbar – und wird auch staatlich gefördert. 50 Prozent der Kosten für diese Beratung werden gefördert, eine Beratung kann durchaus 2000 Euro kosten. Wer diese Kosten erstmal scheut, kann auch die Energieberatung der Verbraucherzentralen nutzen. Für 40 Euro einmalig kommt dann ein Energieberater und bespricht alle wichtigen Details.

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