Landratsamt Ebersberg blamiert sich bayernweit
Viel zu spät hat das Landratsamt Ebersberg über den Schulausfall am Mittwoch informiert und damit Eltern ins Chaos gestürzt. Die Behörde hat sich bayernweit blamiert, findet Michael Acker, Redaktionsleiter der Ebersberger Zeitung.
Das erste Mal beim Schneechaos Anfang Dezember vergangenen Jahres, jetzt schon wieder: Erneut hat die „lokale Koordinierungsgruppe Witterung“, die beim Ebersberger Schulamt angesiedelt ist, komplett versagt. Landrat Robert Niedergesäß (CSU), der keine Gelegenheit auslässt, sein Landratsamt zu loben und als Vorzeigebehörde zu preisen, sollte diese Gruppe auflösen und durch neue Strukturen ersetzen – durch Strukturen, die funktionieren. Denn das, was am Mittwoch, 17. Januar, ablief, spottet jeder Beschreibung und stößt bei den Eltern nur noch auf Häme.
Entscheidung über Schulausfall fällt erst kurz vor 7 Uhr
Obwohl seit Tagen vor der Eisregen- und Glatteisgefahr gewarnt wurde (sogar über Katwarn), entscheidet die Koordinierungsgruppe unter maßgeblicher Beteiligung des Schulamts erst um kurz vor 7 Uhr am Eis-Mittwoch, dass der Präsenzunterricht ausfällt. Mit Dienstbeginn gegen 7.30 Uhr wird diese Nachricht auf der Homepage des Landratsamts veröffentlicht. Die, die sie erreichen soll, erreicht sie nicht oder zumindest nicht rechtzeitig. Denn Kinder und Jugendliche sind da längst aus dem Haus, Eltern auf dem Weg zur Arbeit. Mehr „daneben“ geht nicht.
Landrat Niedergesäß hat sich via Facebook bereits öffentlich entschuldigt. Das ehrt ihn. Doch ist es damit nicht getan. Er muss handeln und dafür sorgen, dass es beim zweimaligen Versagen der ominösen Koordinierungsgruppe bleibt. Und wenn er sich selbst in die Gruppe setzt! Am Mittwoch jedenfalls hat sich sein Haus bayernweit blamiert.
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