Krieg im Nahen Osten - Merz spricht sich bei Israel-Besuch für Schaffung von Sicherheitszone aus
Al-Sinwar und seine Leute seien „weggelaufen“, als sie gehört hätten, dass sich Israels Militär näherte, heißt es in dem kurzen Video weiter. „Wir sind entschlossen, ihn zu fangen, und wir werden ihn fangen“, sagte Hagari. Das israelische Militär veröffentliche dazu ein weiteres kurzes Video, das Al-Sinwar und einige seiner Angehörigen zeigen soll. Das Video sei am 10. Oktober - also drei Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs - von einer Überwachungskamera in einem der Tunnel der Hamas aufgenommen worden, hieß es. Es zeige angeblich, wie der Hamas-Kriegsherr mit seiner Frau und Kindern gerade “fliehe“, hieß es. Wo sich Al-Sinwar und sein Führungsstab heute aufhalten, ist nicht bekannt. Sollte die Videoaufnahme authentisch sein, wären dies seit Kriegsbeginn die ersten Bilder von ihm.
Merz für Schaffung von Sicherheitszone im Süden des Libanons
11.08 Uhr: Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat sich angesichts monatelanger Angriffe der Hisbollah auf den Norden Israels für die Schaffung einer „Sicherheitszone“ im Süden des Libanon ausgesprochen. „Hier im Norden des Staates Israel, ganz nah an der Grenze zum Libanon, sieht man die Folgen des Terrors“, sagte der CDU-Vorsitzende am Dienstag bei einem aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehaltenen Besuch an der Nordgrenze Israels. Unmittelbar nach seinem Besuch in der Region gab es am Dienstag in der Grenzstadt Kiriat Schmona erneut Raketenalarm.
„Ein Kibbuz, der nicht mehr bewohnt wird, eine Schule, in der keine Schüler mehr unterrichtet werden, ein Platz, wo eine Rakete eingeschlagen ist, wenige Hundert Meter von hier abgefeuert, aus dem Libanon von der Hisbollah“, sagte Merz während seines Besuchs im Kibbuz Sasa nahe der Nordgrenze. „Das ist die Realität, das ist der Alltag der Menschen, die noch hier sind. Man kann nur hoffen, dass es Israel mit seinen Verbündeten gelingt, hier auch eine Sicherheitszone einzurichten, weit in den Süden des Libanons hinein, sodass hier wirklich Sicherheit zurückkehrt.“
Biden pocht auf Schutz von Zivilisten in Rafah
02.25 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat mit Blick auf die geplante israelische Militäroffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen erneut mit eindringlichen Worten den Schutz der Zivilbevölkerung angemahnt. Eine Militäroperation in Rafah dürfe „nicht ohne einen glaubwürdigen Plan zur Gewährleistung der Sicherheit und Unterstützung von mehr als einer Million Menschen, die dort Schutz suchen, stattfinden„, sagte Biden nach einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. im Weißen Haus.
Viele Menschen dort seien von anderen Orten vertrieben worden, mehrfach vertrieben, auf der Flucht vor Gewalt im Norden. Jetzt seien sie in Rafah “zusammengepfercht, ungeschützt und wehrlos“. Die US-Regierung habe zudem von Anfang an deutlich gemacht, dass sie gegen jede Zwangsvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen sei.
Bericht: Israel schlägt Zeltstädte für Rafah-Bevölkerung vor
Dienstag, 13. Februar, 01.55 Uhr: Israel hat vor der geplanten Militäroffensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge die Errichtung ausgedehnter Zeltstädte für die zu evakuierende Bevölkerung der Stadt vorgeschlagen. Wie die Zeitung „Wall Street Journal„ unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht Israels Vorschlag zur Evakuierung die Einrichtung von 15 Lagern mit jeweils rund 25.000 Zelten im südwestlichen Teil des abgeriegelten Küstengebietes vor. Das an Rafah grenzende Ägypten wäre für die Einrichtung der Lager und der Feldlazarette zuständig, hieß es. Die Stadt ist überfüllt mit Hunderttausenden palästinensischen Binnenflüchtlingen, die dort auf engstem Raum Schutz suchen. Im Krieg gegen die islamistische Hamas bereitet sich Israel derzeit auf eine Militäroffensive auf die Stadt vor, die es als die letzte Bastion der Hamas in Gaza sieht.
Der Vorschlag zur Evakuierung der Bevölkerung sei Ägypten in den vergangenen Tagen unterbreitet worden, berichtete die Zeitung. Er kommt zu einem Zeitpunkt, da Israels geplante Militäroffensive auf Rafah international auf starke Kritik stößt. Israels Regierung hat die in der Region tätigen UN-Organisationen dazu aufgefordert, bei der Evakuierung von Zivilisten aus Rafah zu helfen. Alles, was im südlichen Teil der Region an der Grenze zu Ägypten passiere, müsse unter voller Achtung des Schutzes der Zivilbevölkerung stattfinden, sagte dazu UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag in New York. “Wir werden uns nicht an der Vertreibung von Menschen beteiligen“. Zudem stellte er infrage, dass es in anderen Gebieten Gazas sichere Zufluchtsstätten gebe, auch angesichts der vielen Blindgänger.
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