Winterchaos legt Verkehr in München seit Tagen lahm: Was aktuell fährt und was immer noch nicht
Durch den massiven Schneefall des ersten Dezemberwochenendes ging in vielen Teilen Bayerns nichts mehr. Auch am Dienstag (5. Dezember) kommt es noch zu Einschränkungen. Was in München aktuell fährt und was nicht: Ein Überblick.
München – Insgesamt 650 Flüge sind am Münchner Flughafen auch noch am Dienstag, 5. Dezember, aufgrund des Winterwetters gestrichen worden. Darüber informierte der Flughafen in einer Pressemitteilung. „Wir gehen davon aus, dass das Gröbste durch ist“, sagte ein Sprecher des Airports. „Bis sich die Lage stabilisiert, wird es aber sicher noch ein bisschen dauern.“ Auch für Mittwoch werden einige Flugannullierungen erwartet, mit einer kompletten Einstellung des Flugverkehrs sei aber nicht mehr zu rechnen.
Welcher Flug fliegt und welcher nicht, darüber informieren die jeweiligen Airlines ihre Kunden im Voraus. An den Flughafen fahren sollten deshalb nur Passagiere, die eine Bestätigung für ihren Flug erhalten hätten, sagte eine Unternehmenssprecherin. Grund für die zahlreichen Ausfälle sei nicht nur der starke Schneefall gewesen, sondern auch gefrierender Regen.
Nach Schnee-Chaos in München: Rückkehr zur Normalität schwieriger als erwartet
Auch der Öffentliche Personennahverkehr in der Landeshauptstadt kam in den vergangenen Tagen zum Erliegen. Weder S-Bahnen, noch Trams fuhren. Auch der Betrieb vieler Regionalzüge, etwa der bayerischen Oberlandesbahn (BOB) sowie der Fernverkehr von und nach München wurden zeitweise gänzlich eingestellt.

Wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) am Dienstag mitteilte, sei die Rückkehr zu einer Art Normalität auch wegen des anhaltenden Winterwetters schwieriger als gewünscht. „Immer wieder stürzen Bäume unter der Last von Eis und Schnee auf Gleise und Oberleitungen“, sagte die Bahn-Sprecherin. „Gleichzeitig überzieht gefrierender Niederschlag die Oberleitungen zum Teil mit fingerdicken Eispanzern, so dass sie keinen Strom mehr übertragen können oder durch die Last herabfallen.“
Im Regionalverkehr noch viele Ausfälle und Verspätungen
Am Dienstag, 5. Dezember, seien nach Angaben der DB erstmals wieder einzelne Fernzüge von München in Richtung Salzburg und Kufstein gefahren. Eine Verbesserung der Lage erwarte man auch auf den ICE-Strecken nach Nürnberg und Stuttgart.
Im Regionalverkehr sieht die Lage derzeit noch anders aus. Es gibt immer noch viele Ausfälle und Verspätungen. Bei der Münchner S-Bahn fuhr zunächst nur eine Linie auf ihrer normalen Route. Bei der Straßenbahn sah es ähnlich aus: Nur eine von elf Linien ist am Dienstag wieder in Betrieb genommen worden, wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mitteilte. Am Dienstabend sollte eine weitere dazukommen.

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Warum es mit der Wiederaufnahme des Münchner Stadtverkehrs nur langsam vorangeht, liege unter anderem daran, dass Autos Schnee, Matsch und Eis in die Schienen drückten, die dort dann gefrieren, teilte die MVG mit. „Ein Sonderfahrzeug und eine Trambahn sind bei den Räumarbeiten bereits entgleist.“ Ein Sonderfahrzeug sei in der Folge am Montag, 4. Dezember, nicht mehr einsetzbar gewesen. Arbeitstrupps hätten sich „mit Salz, Kratzeisen und schwerem Gerät“ meterweise vorarbeiten müssen.
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Was fährt in München und was nicht?
Im Münchner Stadtverkehr seien laut Information der MVG von Dienstagnachmittag Busse und U-Bahnen wieder im Normalbetrieb. Es könne allerdings noch zu Unregelmäßigkeiten kommen. Die Straßenbahnlinie 19 mit den Endhaltestellen Berg am Laim und Pasing Bahnhof ist am Dienstag, 5. Dezember, wieder vollständig in Betrieb genommen worden. Bei den Tramlinien 12, 16, 17, 18, 20, 21, 25, 27, 28 und 37 verzögert sich die Inbetriebnahme. Auf der Linie 20 fahren jedoch ersatzweise Busse.
Wie sich die Lage weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Für die restliche Woche hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor allem mit Blick auf den Süden und Osten Bayerns keine Entwarnung in Sachen Schnee und Glätte: „Das Thema wird uns in den nächsten Tagen weiterhin beschäftigen“, sagte ein DWD-Meteorologe am Dienstag gegenüber der dpa. Vor allem nachts steige das Risiko durch glatte Straßen und Gehwege, auch weil immer wieder Niederschläge in Form von Regen und Schnee erwartet würden.
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