1.700 GWh Strom im Jahr - 12.000 Solarpilze erzeugen in gigantischem Solarpark rund um die Uhr Strom

Der Aksa Huidong New Energy Solarpark im chinesischen Gansu ist einer der größten seiner Art. Das ehrgeizige Projekt besteht, laut der Nachrichtenseite CGTN , aus einem Feld mit 11.960 Heliostaten. Heliostaten sind große, computergesteuerte Spiegel und erinnern durch ihre Form etwas an Pilze. Wie Pflanzen justieren sie ständig ihre Position abhängig von der Sonne. Dadurch wird sichergestellt, dass das Sonnenlicht während des Tages konstant auf den Receiver (Empfänger) am Turm, fokussiert wird. Jeder dieser Spiegel im fünfeckigen Design wiegt rund 1,2 Tonnen und deckt eine Fläche von 48 Quadratmetern ab.

Stromerzeugung auch nach Sonnenuntergang

Am oberen Ende des Turms nimmt der Receiver die konzentrierte Sonnenenergie auf. Er wird von einer Flüssigkeit, einem Gemisch aus Salzen, durchflossen. Diese Salze sind für ihre Fähigkeit bekannt, hohe Temperaturen zu erreichen und Wärme über längere Zeiträume zu speichern. Die erhitzte Flüssigkeit wird dann genutzt, um Dampf zu erzeugen. Dieser Dampf treibt eine Turbine an, ähnlich wie in traditionellen Kohle- oder Kernkraftwerken. Die Turbine ist mit einem Generator verbunden, der die mechanische Energie in elektrische Energie umwandelt – also Strom erzeugt.

Ein großer Vorteil von Solarturmkraftwerken ist die Möglichkeit, Wärmeenergie in thermischen Speichern zu lagern. Die gespeicherte Wärme kann genutzt werden, um auch nach Sonnenuntergang oder bei Bewölkung Strom zu erzeugen, was die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Energieerzeugung erhöht. Das Projekt zeichnet sich durch eine duale Struktur aus, die einen 110 MW Solar-Kraftwerksturm und ein 640 MW Photovoltaik-System (PV) kombiniert. Dieser hybride Ansatz maximiert nicht nur die Effizienz der Solarenergiegewinnung, sondern gewährleistet auch eine stetige und zuverlässige Stromversorgung.

Einsparung von Millionen Tonnen CO2

Neben seiner beeindruckenden Struktur ist der Solarpark ein bedeutender Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung. Erwartet wird eine jährliche Energieerzeugung von 1.700 GWh, was einem erheblichen Rückgang der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen entspricht, indem jährlich etwa 507.000 Tonnen Standardkohle eingespart werden. Dies führt zu einer Reduzierung der Kohlenstoffemissionen um etwa 1,47 Millionen Tonnen pro Jahr, was der Aufforstung von fast 800 Millionen Quadratmetern entspricht.


Von Gero Gröschel