Erster großer Auftritt: Charlotte Merz reist als Kanzlergattin zum G7-Gipfel in Kanada

  • Jekaterina Jalunina
    VonJekaterina Jalunina
    schließen

Charlotte Merz begleitet ihren Mann zum zweitägigen G7-Gipfel in Kanada. Es ist ihr erster großer Auftritt als Kanzlergattin auf internationaler Bühne.

Kananaskis – Bundeskanzler Friedrich Merz ist zum G7-Gipfel in Kanada eingetroffen. Der CDU-Politiker, der von seiner Frau Charlotte begleitet wird, landete am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Calgary. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs wirtschaftsstarker westlicher Demokratien findet im Kananaskis River Valley in den Ausläufern der Rocky Mountains statt. Am Abend wird Merz dort mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney zu einem Gespräch zusammenkommen.

Das diesjährige Treffen in Kanada ist schon der 51. G7-Gipfel. Längst nicht mehr alle G7-Staaten sind heute führende Wirtschaftsmächte. Alle G7-Staaten außer den USA wurden durch China überholt und auch Indiens Wirtschaft ist inzwischen größer als die von Großbritannien, Frankreich, Italien oder Kanada. 

Friedrich Merz: Bierdeckel, Blackrock und schließlich Bundeskanzler

Friedrich Merz wurde am 11. November 1955 in Brilon geboren.
Luftbild des Gymnasiums Petrinum in Brilon, wo Friedrich Merz seine Schulzeit verbrachte und 1975 das Abitur ablegte.
Friedrich Merz studierte unter anderem an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Jura.
Friedrich Merz leistet seinen Wehrdienst von Juli 1975 bis September 1976 bei der Artillerietruppe der Bundeswehr in Kusel.
Friedrich Merz: Bierdeckel, Blackrock und schließlich Bundeskanzler

Erster Gipfelauftritt: Charlotte Merz reist mit Friedrich Merz nach Kanada

Charlotte Merz begleitet ihren Ehemann erstmals zu einem internationalen Gipfeltreffen. Am Sonntag reiste das Paar gemeinsam von Berlin zum G7-Gipfel im kanadischen Kananaskis in den Rocky Mountains. Nach der Landung in Calgary wurden die beiden empfangen und per Hubschrauber zum abgeschirmten Tagungsort gebracht – der Pomeroy Kananaskis Mountain Lodge.

Für Charlotte Merz ist es nicht der erste öffentliche Auftritt an der Seite ihres Mannes, wohl aber die erste Teilnahme an einem Gipfeltreffen dieser Art. Zuvor war die Richterin bereits bei der Amtseinführung des neuen Papstes in Rom anwesend.

Ankunft in Kanada: Kanzler Friedrich Merz kommt in Begleitung seiner Frau Charlotte zum G7-Gipfel

Charlotte Merz bei G7: Ehepartner der Staatschefs treffen sich abseits der politischen Bühne

Im Rahmen des offiziellen Partnerprogramms trifft sie unter anderem auf Diana Fox Carney, Ehefrau des kanadischen Premierministers, Yoshiko Ishiba, Ehefrau des japanischen Regierungschefs, sowie Heiko von der Leyen, Ehemann der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Ehefrauen von US-Präsident Donald Trump und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron – Melania Trump und Brigitte Macron – wurden bislang nicht für das Treffen angekündigt.

Das Begleitprogramm für die Partner soll eine Gelegenheit bieten, jenseits der großen Politik Kontakte zu knüpfen. Das Begleitprogramm läuft parallel zu den Gipfelgesprächen der G7. Laut Medienberichten sind unter anderem ein Abendessen auf Einladung von Diana Fox Carney, eine Wanderung zu einem Wasserfall und einem Aussichtspunkt in den Rockies, eine Gondelfahrt sowie eine Schokoladenverkostung mit einem lokalen Chocolatier geplant.

Nahost-Konflikt, Ukraine-Krieg und Trump: Merz hofft auf Lösungen beim G7-Gipfel in Kanada

Für den Kanzler sind die Hauptthemen des Gipfels die aktuelle Eskalation des Nahost-Konflikts, die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs und der Zollkonflikt mit den USA. Trotz zahlreicher Differenzen vor allem mit US-Präsident Donald Trump hofft er auf ein Signal der Einigkeit.

Der G7 gehören neben Deutschland, Kanada und den USA auch Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan an. Zusätzlich sind weitere Staats- und Regierungschefs als Gäste eingeladen. Bundeskanzler Merz wird am Montag und Dienstag neben den offiziellen Gipfelveranstaltungen auch bilaterale Gespräche mit den Regierungschefs von Japan, Australien, Indien, Brasilien und Südafrika führen. Zudem könnte es zu einem weiteren Treffen mit US-Präsident Donald Trump kommen.

Entstehung und Entwicklung der G7: Russlands nach Annexion der Krim vom Treffen ausgeschlossen

Die G7 geht auf eine Initiative des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und des französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing zurück. Inmitten der weltweiten Wirtschaftskrise von 1975 luden sie die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten westlichen Industrienationen zu einem ersten Treffen ein, um gemeinsam auf die ökonomischen Herausforderungen zu reagieren.

Dieses erste Gipfeltreffen fand im November 1975 auf Schloss Rambouillet bei Paris statt. Teilnehmende Länder waren Frankreich, Deutschland, die USA, Großbritannien, Japan und Italien. 1976 kam Kanada hinzu – die Gruppe der Sieben war komplett.

Im Jahr 2002 wurde Russland als Vollmitglied aufgenommen. Die Gruppe firmierte fortan als G8. Doch nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 wurde der für Sotschi geplante Gipfel abgesagt. Russland wurde ausgeschlossen – seither tritt der Zusammenschluss wieder als G7 auf. (jal/dpa)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa