Vor Ostern: Verband warnt vor Eier-Engpass und steigenden Preisen
Gerade kurz vor Ostern sollen Eier knapp werden. Davor warnt die Geflügelwirtschaft. In Deutschland ist zudem der Eierverbrauch gestiegen.
Berlin – Ostern naht – traditionell werden dann mehr Eier eingekauft, um sie bunt zu bemalen oder färben. Allerdings könnten Eier nun hierzulande etwas knapp werden: Vor Ostern seien Eier „in der Regel ein knappes Gut“ und das sei auch in diesem Jahr wieder zu beobachten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, Wolfgang Schleicher, der Rheinischen Post vom Mittwoch.
Eier kaufen vor Ostern: Verband warnt vor Engpass und steigenden Preisen
Zwar sei die Grundversorgung der Verbraucherinnen und Verbraucher „nach derzeitiger Einschätzung gegeben“ und die Legehennenbetriebe seien bemüht, die aktuell hohe Eiernachfrage zu bedienen. „Allerdings ist nicht auszuschließen, dass auch in Deutschland bestimmte Sortimentsbereiche kurzzeitig nicht im gewohnten Umfang zur Verfügung stehen“, fuhr Schleicher fort.
Verbraucherinnen und Verbraucher müssten dann womöglich auf eine andere Verkaufsverpackung oder Haltungsform zurückgreifen. Auch steigende Preise seien wegen der höheren Nachfrage möglich – hier sei eine Vorhersage für die Zeit bis Ostern aber noch nicht möglich.
Wieder beliebter: Deutsche essen wieder mehr Eier
Gleichzeitig zeichnet sich ein langfristiger Trend ab: Eier erfreuen sich bei den Deutschen wieder größerer Beliebtheit. So ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in Deutschland wieder gestiegen. Bei 236 Eiern lag er im vergangenen Jahr, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn mitteilt. 2022 waren es noch 230. Im Vergleich zu vor zehn Jahren (2014) stieg der Verbrauch sogar um acht Eier pro Kopf. Während der Corona-Krise ging der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2020 sogar auf 242 hoch. Nun sei er in etwa wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit.
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft führt als mögliche Gründe für den erhöhten Bedarf an Eiern an, dass es einen Trend zum Flexitarismus gebe. Das bedeutet in diesem Fall, dass mehr Leute weniger Fleisch essen wollten, dafür aber mehr Eier. Außerdem könne das durch die Inflation sparsame Verbraucherverhalten ein Grund sein, weil Eier vergleichsweise günstig blieben.
Der Verbrauch in Deutschland mit seinen fast 85 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern wuchs 2023 laut der Bundesanstalt auf 19,9 Milliarden Eier (plus drei Prozent). 73 Prozent davon wurden aus heimischer Ware gedeckt (14,6 Milliarden). Die Zahl der Legehennen lag auch 2023 mit 50,25 Millionen über der im Jahr davor erstmals erreichten Marke von mehr als 50 Millionen. Jedes dieser Hühner legt damit im Schnitt 291 Eier im Jahr.
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Mit Material von dpa und AFP